Swisscom Campus Newsletter
Erhalten Sie neue Inhalte vom Swisscom Campus direkt in Ihre Mailbox, dank dem Swisscom Campus Newsletter.
Digitale Medien gehören zu unserem Alltag, Kinder, aber auch Eltern müssen lernen, damit umzugehen. Für Eltern bedeutet das, dass sie diesen Lernprozess ganzheitlich begleiten und ihre Kinder in die digitale Welt einführen und ihr Lernen unterstützen sollten.
Viele Eltern fragen sich, wie viel Bildschirmzeit gesund und vertretbar ist. Ein Patentrezept gibt es nicht, da nicht alle Kinder gleich auf Medien reagieren. Mit einer reinen Angabe zur Anzahl Minuten, welche ein Kind in einem bestimmten Alter Bildschirmmedien nutzen soll, ist es also nicht getan. Zentral sind vor allem die Reife des Kindes und die Inhalte, welche es nutzt.
Reduzieren Sie Ihre eigene Mediennutzung auf ein Minimum – das Smartphone sollte den Blick Ihres Kindes auf Ihr Gesicht nicht versperren. Wenden Sie Ihrem Kind die grösstmögliche Aufmerksamkeit zu. Begleiten Sie Ihr Kind immer, wenn es Medien nutzt.
Setzen Sie Zeitlimiten und nutzen Sie Medien gemeinsam. Besprechen Sie das Gesehene mit Ihrem Kind. Freie Nutzung – sowohl zeitlich wie auch inhaltlich – sollte verhindert werden. Und definieren Sie medienfreie Zeiten (Esstisch, vor dem Schlafengehen etc.).
Beginnen Sie, Medien als kreatives Instrument zu nutzen. So lernt Ihr Kind, was möglich ist, was man online stellen sollte und wo Vorsicht geboten ist. Weiss das Kind, wie Inhalte gestaltet werden, lernt es auch, wie weit man Inhalten online trauen darf.
Immer öfter wird Ihr Kind nun digitale Medien selbstständig nutzen. Reden Sie über das erste Smartphone, wozu es dienen soll, was Ihr Kind darf und was nicht. Bringen Sie ihm auch bei, das Gerät sorgfältig zu behandeln.
Jugendgefährdende Inhalte, zu viel Online-Zeit, Fake News oder Hassrede im Netz werden zum Thema. Lassen Sie sich als Eltern nicht dadurch verunsichern, dass Ihr Kind die Geräte vielleicht besser bedienen kann als Sie selbst: Ihr elterliche Kompetenz liegt in der Hilfestellung, wenn es darum geht, Web-Inhalte zu bewerten. Bleiben Sie weiterhin vertrauensvolle und interessierte Begleitperson. Schlaf ist wichtig: WLAN und Internet bleiben nachts am besten ausgeschaltet.
Der französische Psychoanalytiker Serge Tisseron hat mit seiner bekannten 3-6-9-12-Regel vielen Eltern eine Orientierungshilfe an die Hand gegeben. 2018 hat er sie angepasst und versucht, der rasanten Entwicklung digitaler Medien mit offeneren Regeln gerechter zu werden.
Haben Sie ein bisschen Zeit? Der spannende Podcast mit drei Experten vertieft und reflektiert das Thema.
Den Podcast finden Sie hier (öffnet ein neues Fenster)
Schlussendlich gilt zu jedem Zeitpunkt und in jedem Lebensalter das faire und respektvolle Kundtun der eigenen Meinung. Dazu hat Swisscom ein eigenes Dossier erstellt. Finden Sie hier einen Überblick zum Thema «Hate Speech»
Eine Kindersicherung ist eine Software, die bestimmte Inhalte im Internet sperrt oder die Zugriffszeit beschränkt.
Bildschirmzeit auf dem iPhone einrichten
Family Link auf dem Android Phone einrichten
Als «technischer Babysitter» sind solche Apps aber nicht zu verstehen: Zum einen können sie nur einen grossen Teil, aber nicht alle ungeeigneten Inhalte von Ihrem Kind fernhalten. Und zum anderen finden Kinder mit einer ungebremsten Kreativität Wege, «spannende Inhalte» doch zu finden.
Für Kinder im Primarschulalter eignen sich solche Hilfsmittel aber auf jeden Fall, denn Sie können so verhindern, dass Ihr Kind ungewollt auf erotische, pornografische oder gewalthaltige Inhalte stösst.
Swisscom bietet Ihnen mit «Internet Security» neben vielen weiteren Sicherheitsfunktionen auch die Möglichkeit, Zugriffszeiten und Inhalte zu beschränken.
Die Swisscom Internet Box lässt Sie die Online-Zeit jedes einzelnen angemeldeten Gerätes (Spielkonsole, Smartphone, Tablet etc.) individuell beschränken.
Mittlerweile ist es sehr einfach, Inhalte und Zugriffszeiten und jede einzelne App-Nutzung als Elternteil zu steuern.
Wir erklären Ihnen, wie Sie die Funktionen «Kindersicherung» (AppleTM) und «Family Link» (AndroidTM) nutzen können.
Spätestens ab dem Kindergartenalter besuchen sich die Kinder regelmässig gegenseitig. Und manchmal übernachten sie bei ihren Grosseltern oder verbringen den Nachmittag mit der Tante. Hier dürfen die Kinder vielleicht mehr als bei Ihnen zuhause. Zum Beispiel eben auch Medien anders oder öfter nutzen. Wie sollen Sie reagieren?
Wenn Sie zuhause Medienregeln festgelegt haben, werden Sie das überlegt und bewusst gemacht haben. Und daran sollten Sie festhalten. «Bei Omi darf ich aber!» oder «Mein Freund darf aber schon …» – diese Aussagen sollten nicht dazu führen, dass Sie die Regeln zuhause überhastet ändern. Überdenken? Ja, aber nicht unüberlegt ändern. Halten Sie an Ihren Prinzipien fest und vertrauen Sie darauf, dass Ihr Kind lernt, dass in unterschiedlichen Situationen auch andere Regeln gelten.
Was, wenn die Mediennutzung im Haushalt des besten Freundes grundsätzlich ganz anders läuft? Was, wenn Ihr Kind dort beispielsweise Filme oder Spiele konsumieren darf, die Sie zuhause verboten haben?
Die Freundschaft unter den beiden sollte auf keinen Fall leiden. Gehen Sie auf die anderen Eltern zu und erklären Sie Ihre Vorbehalte. Die Möglichkeiten, wie Kinder miteinander ihre Zeit verbringen, sind schier unendlich; schlagen Sie Alternativen vor. Oder finden Sie einen Kompromiss (man findet sich in der Mitte der Zeitregeln, man verzichtet auf bestimmte Inhalte), wenn Ihr Kind bei seinem Freund ist. Aber auch hier soll dies nicht dazu führen, dass Sie Ihre Gewohnheiten des Medienalltags gänzlich über Bord werfen.
Sollten Sie feststellen, dass tatsächlich viele andere Eltern bedeutend strengere oder lockerere Regeln festgelegt haben, ist eine Überprüfung der eigenen Regeln auf jeden Fall angebracht – immer unter dem Aspekt Ihres eigenen Erziehungsverständnisses.
Schlussendlich gilt: In fast allen Bereichen sind Sie als Vater oder Mutter das Mass aller Dinge. Wenn es die ersten Worte nachplappert, wenn es Ihre Anstandsformen übernimmt, wie es am Tisch sitzt und auch, wie es Medien nutzt: Immer wieder imitiert und kopiert Ihr Kind Ihr Verhalten. Der Jugendmedienschutz-Beauftragte Michael In Albon hat abschliessend die folgenden Tipps für Sie zusammengestellt.
Sehr oft unterschätzen Eltern, wie ihr Kind sie wahrnimmt, wenn sie zwar am Fussballfeld stehen, aber gleichzeitig noch am Telefonieren sind. Oder wenn Ihr Blick am Smartphone hängt, während die Tochter ihnen über ihre Erlebnisse von heute berichtet.
Achten Sie darauf, dass Sie Ihrem Kind wann immer möglich die volle Aufmerksamkeit schenken und sich nicht von Medien ablenken lassen.
Wenn Sie Schauspieler im Fernsehen kritisieren, wenn Sie ein Bild auf Instagram schlecht finden oder einen Artikel auf einem Zeitungsportal kommentieren: Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Anstandsregeln zuhause auch für Ihren eigenen Medienalltag anwenden.
Erklären Sie Ihrem Kind, dass das Internet kein regelfreier Raum ist und auch dort Respekt und Anstand gelten sollen. Siehe auch «Hate Speech».
Ganz automatisch beschränken wir als Eltern den Medienkonsum unserer Kinder. Zugleich sollten wir auch so konsequent sein, unsere eigene Nutzung zu beschränken. «Ja, ich muss halt arbeiten» ist zwar korrekt, dennoch wird es ihrem Kind unfair erscheinen, wenn Sie etwas dürfen, was es nicht darf. Insbesondere während der Familienzeit ist es wichtig, dass Sie mit gutem Beispiel vorangehen.
Beschränken Sie beispielsweise die Mediennutzung:
Erstellen Sie mit Ihrem Kind einen Mediennutzungsvertrag(öffnet ein neues Fenster). Definieren Sie Beispielsweise einen medienfreien Tag und sprechen Sie in Ihrer Familie über die Auswirkungen.
Diese Tipps helfen Ihnen, den Medienalltag mit Ihren Kindern entspannter zu gestalten – und Ihren eigenen Medienkonsum zu reflektieren.
Weitere Informationen und Inhalte zum Thema «Kinder begleiten in der digitalen Welt» haben wir hier zusammengetragen.
Bildschirmzeit auf dem iPhone einrichten.
Family Link auf dem Android Phone einrichten.
Kinderschutz auf der Internet-Box.
Kinder begleiten in der digitalen Welt
Michael In Albon ist der Jugendmedienschutz-Beauftragte bei Swisscom. Er steht Ihnen bei allen Fragen rund um Kinder und Medien zur Verfügung.
Jugendmedienschutz-Beauftragter,
Leiter Schulen ans Internet (SAI)