Der Schlüssel für eine gezielte Nutzung von KI ist, effektiv prompten zu können. Von Prompten spricht man, wenn man generativen KI-Systemen in Form von Sprache eine Anweisung zur Ausführung einer Aufgabe gibt.
Es gibt nicht die eine richtige Art, zu prompten, doch können nachfolgende Tipps helfen, rascher ans gewünschte Ziel zu kommen und bessere Antworten zu erzielen.
Drücken Sie sich beim Prompten immer klar und verständlich aus und liefern Sie dem System ausreichend beziehungsweise die richtigen Informationen. Formulieren Sie die Prompts am besten so, als würden Sie mit einem Kind sprechen, das die Zusammenhänge bislang noch nicht kennt und aber genau verstehen muss, was Sie von ihm möchten.
Ihre Sprache wird von der KI ebenso wie der Inhalt analysiert und die Antwort in einem ähnlichen Stil ausgegeben – es sei denn, Sie geben in Ihrem Prompt einen bestimmten Stil in Auftrag. Achten Sie auch darauf, dass englischsprachige Prompts ggf. auf andere Art interpretiert werden können als deutschsprachige Prompts. Grund dafür ist die trainierte Datengrundlage.
Sprechen Sie von einem «Caecum» wird die Antwort der KI fachwissenschaftlicher ausfallen, als wenn Sie von «Blinddarm» sprechen.
Nennen Sie der KI immer die Zielgruppe, für die ein Text oder eine Antwort erstellt werden soll. So können Sie beispielsweise eine Geschichte für ein Kind in der Primarstufe in Auftrag geben oder der KI die Rolle einer Lehrperson zuteilen. Bestimmen Sie auch den gewünschten Stil und die Tonalität.
«ChatGPT, du bist eine Lehrperson für Französisch mit langjähriger Erfahrung im Unterrichten. Unterstütze mich bei der Unterrichtsplanung zum Thema […].»
Damit die Antwort der KI möglichst genau ausfällt, müssen Sie das Ziel klar benennen. Was genau wünschen Sie von der KI? Eine unklare Aufforderung kann zu einer belanglosen Antwort führen.
Beispiel ungünstiger Prompt:
«Schreibe diesen Text neu.»
Beispiel besserer Prompt:
«Ich möchte die Verständlichkeit dieses Textes erhöhen, schreibe ihn neu.»
In welcher Form möchten Sie das Resultat erhalten? Sagen Sie es der KI und verwenden Sie dabei wichtige Stichworte. Je detaillierter die Beschreibung, desto genauer entspricht das Ergebnis Ihren Vorstellungen. Sie können im Prompt auch Beispiele eines Musterresultats machen, um die KI in die richtige Richtung zu lenken.
«Erstelle drei Multiple Choice-Fragen zum nachfolgenden Text, welche das Textverständnis überprüfen. Die Schüler*innen sollen je drei Antwortoptionen haben. Kennzeichne die korrekte Antwort.»
Achtung: Prüfen Sie bei der Anwendung dieses Beispiels die gekennzeichneten Antworten unbedingt selbst noch einmal auf Korrektheit.
Damit die KI den Anwendungszweck versteht und im richtigen Bereich antworten kann, unterstützen Angaben zum Kontext Ihrer Anfrage. Bei der Unterrichtsvorbereitung könnte dies zum Beispiel das Alter der Schüler*innen, der Schulzyklus oder das vorhandene Vorwissen sein.
«Die Lernenden sind 12 Jahre alt und befassen sich im Fach Mathematik seit 2 Wochen mit dem Thema Brüche und Dezimalzahlen.»
Damit die KI klar weiss, wo sie welche von Ihnen im Prompt zur Verfügung gestellte Inhalte zuordnen kann, lohnt es sich, Ihre Anweisungen und Zusatzinformationen getrennt zu nennen.
«Vereinfache den folgenden Text aus Wikipedia so, dass auch 10-jährige Schüler*innen ihn gut verstehen können.
Textquelle: […]»
Wenn Sie unsicher sind, ob die KI mit Ihrem aktuellen Prompt alle nötigen Informationen zur Verfügung hat, um eine passende Antwort zu liefern, fragen Sie nach. Fragen Sie die KI, welche Informationen sie noch von Ihnen braucht, um den Prompt optimal ausführen zu können.
«Hier findest du meinen Prompt. Analysiere ihn und frage mich, welche Informationen du zur Ausführung desselben noch von mir benötigst. Generiere daraus anschliessend einen optimierten Prompt für mein Anliegen.»
Stellen Sie Ihre Fragen neutral und achten Sie darauf, dass Ihre Prompts keine Vorurteile enthalten. Die KI wird diese sonst automatisch in der Antwort mit aufnehmen.
Beispiel mit Bias:
«Erkläre in 5 Sätzen, warum vegane Ernährung deutlich überbewertet wird und keine Vorteile gegenüber Mischkost hat.»
Beispiel ohne Bias:
«Beschreibe die Vor- und Nachteile von veganer Ernährung gegenüber Mischkost.»
Persönliche Daten gehören NIE in einen Prompt. Da diese Daten auch zu Trainingszwecken weiterverarbeitet werden können, ist es sicherer, Personendaten oder andere Daten mit erhöhtem Schutzbedarf in einem Prompt zu vermeiden oder zumindest zu abstrahieren.
«Meine Schüler*innen sind in der 7. Klasse im deutschsprachigen Bereich der Schweiz.»
Die beiden Schemas CO-STAR und TIDD-EC stellen wir Ihnen im Swisscom Campus vor.