Lernverantwortung und
Kontrollverlust mit KI

Dominic Hassler leitet den Lehrgang CAS «Unterricht gestalten mit digitalen Medien» an der Pädagogischen Hochschule Zürich. Ihm zufolge bedeutet die Integration von KI im Unterricht für Lehrpersonen einen Kontrollverlust. Das sei aber nicht nur schlecht, sondern könne auch die Lernverantwortung und Motivation der Schüler*innen steigern.

«Mit den Lernenden über das Lernen sprechen. Ein Beispiel: Ich möchte meinen Körper trainieren und schicke einen Roboter ins Fitnessstudio. Das ist völlig absurd, was uns allen klar ist. Genauso absurd sollte es sein, dass ich eine Lernaufgabe von ChatGPT oder einer anderen KI für mich erledigen lasse. Denn die Schule ist das Fitnesscenter für das Gehirn. Für Kinder und Jugendliche ist das aber nicht ganz so offensichtlich. Das Bild ist hilfreich, um mit ihnen über das Warum und die Ziele des Lernens ins Gespräch zu kommen.»

Generative Künstliche Intelligenzen wie ChatGPT ermöglichen es, dass Aufgaben wie Texte zu formulieren, mathematische Probleme zu lösen oder Diagramme zu analysieren innerhalb und ausserhalb des Klassenzimmers innert Kürze gelöst werden können. Dies führt aber auch zu einem Kontrollverlust bei den Lehrpersonen, weil sie nicht mehr davon ausgehen können, dass die Schüler*innen die (Haus-)Aufgaben selbst gelöst haben. 

Wenn Kontrolle nicht mehr möglich ist, so Dominic Hassler, sollte besser darauf verzichtet und gemeinsam mit der Klasse ein neuer Weg gesucht werden. Das Thematisieren von Sinn und Zweck des Lernens kann hierfür ein guter Weg sein. 

Ganzes Interview lesen(öffnet ein neues Fenster)