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Fake News sind generell kein neues Phänomen, finden aber dank Internet und sozialen Netzwerken heute eine rasend schnelle Verbreitung und Radikalisierung. Spätestens mit Ex-US-Präsident Donald Trump ging der Begriff «Fake News» um die Welt. Aber was genau sind Fake News? Warum gibt es sie und wie sind sie erkennbar? Erfahren Sie, weshalb der kompetente Umgang mit Medien, News und Social Media unverzichtbar ist.
Fake News sind gemäss Duden «in den Medien und im Internet, besonders in den sozialen Netzwerken, in manipulativer Absicht verbreitete Falschmeldungen». Diese Falschmeldungen gibt es in verschiedenen Formen von Text, Bild, Ton und Video.
Zentral bei Fake News ist die Täuschungsabsicht. Um wahre von falschen Meldungen unterscheiden zu können, bedarf es eines kritischen Umgangs mit Informationen. Eine faktenbasierte Meinungsbildung ist im Zuge dessen deutlich schwieriger geworden.
Ethan Zuckerman vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) unterteilt in drei Arten von Fake News:
Mehr dazu im Medienratgeber enter: «Fake News und Deepfake»
Online können heute Millionen von Leuten einfach und gleichzeitig hinters Licht geführt werden. Gute Lügen werden leider oft erst viel zu spät enttarnt – wenn überhaupt.
In der täglichen Mediennutzung braucht es darum dringend einen kritischen Blick und Strategien zur Beurteilung der Medieninhalte. Der technische Fortschritt erschwert diese Aufgabe zusätzlich, denn gefälschtes Bild-, Ton- oder Videomaterial ist oft nicht auf Anhieb erkennbar.
Wer entscheidet eigentlich darüber, was Sie im Internet sehen? Weshalb werden Ihnen genau diese News, diese Suchergebnisse angezeigt? Wer bestimmt, was für Sie relevant ist? Algorithmen übernehmen diese Aufgabe. Diese kleinen Analyseprogramme entscheiden aufgrund Ihres Surfverhaltens und dem Verhalten aller anderen Internetnutzer, welche Informationen gerade spannend, wichtig oder interessant sind.
Als Resultat spuckt Ihnen das Computerprogramm Inhalte und Empfehlungen aus, die Sie interessieren könnten. Praktisch, nicht? Brisant wird diese Filterfunktion spätestens bei heikleren Themen wie der persönlichen Meinungsbildung: Algorithmen begünstigen dadurch radikalisierte Meinungen und eine einseitige Wahrnehmung zu einem bestimmten Thema.
Fake News sind dank den Algorithmen im Vorteil. Sozialen Medien geht es darum, so viele Interaktionen (Likes, Shares, Kommentare) wie möglich zu generieren. Und je provokanter eine News oder ein Beitrag ist, desto mehr Reaktionen lösen sie aus. Also favorisieren die Algorithmen Fake News umso lieber, was wiederum deren Reichweite erhöht – ein Teufelskreis.
So überlisten Sie den Algorithmus und bilden sich Ihre eigene Meinung:
Mehr dazu im Medienratgeber enter: «Fake News und Deepfake»
Lügen ist eine hochkomplexe Denkleistung, die ein Kindergehirn in der Regel ab einem Alter von fünf Jahren leisten kann. Für die Entwicklung von Kindern ist es notwendig, dass sie lernen, wie man lügt und Lügen erkennt. Aber auch die Auseinandersetzung damit, ob es Lügen braucht, wann und warum, darf in diesem Lernprozess nicht fehlen.
Sobald Kinder und Jugendliche Online-Medien zu nutzen beginnen, sollen Eltern, Lehrerinnen und Lehrer ihnen auch ein Verständnis für Lügen im Netz, also Fake News vermitteln, so Dr. Edda Humprecht. Sie forscht am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich.
Dr. Edda Humprecht gibt 5 Tipps für Erziehungsverantwortliche zur Förderung der Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen:
Twitter-Konten sind Bots, also nicht von Menschen gesteuert. Das ist fast jeder siebte Account.
(Quelle: Studie University of Southern California und Indiana University 2017)
höher liegt die Weiterverbreitungsrate von falschen Nachrichten im Gegensatz zu korrekten Nachrichten in sozialen Netzwerken.
(Quelle: JAMESfocus 2019)
der Jugendlichen in der Schweiz glauben, dass nur etwa die Hälfte oder weniger der Informationen im Internet glaubwürdig sind.
(Quelle: JAMESfocus 2019)
der Menschen in der Schweiz vertrauen den Nachrichten in den Medien.
(Quelle: Reuters Digital News Report)
Weitere Informationen und Inhalte zum Thema «Fake News» haben wir hier zusammengetragen.
Wie erkenne ich Fake News?
Fake News – Unser steter Begleiter
Michael In Albon ist der Jugendmedienschutz-Beauftragte bei Swisscom. Er steht Ihnen bei allen Fragen rund um das Thema Fake News zur Verfügung.
Jugendmedienschutz-Beauftragter,
Leiter Schulen ans Internet (SAI)