Pablo Picasso und das Gemälde «Buste de femme au chapeau (Dora)»
Pablo Picasso wurde am 25. Oktober 1881 in Málaga, Spanien geboren und verstarb am 8. April 1973 in Mougins, Frankreich.
Sein umfangreiches Gesamtwerk umfasst Gemälde, Zeichnungen, Grafiken, Collagen, Plastiken und Keramiken, deren Gesamtzahl auf 50‘000 geschätzt wird. Die Werke aus seiner Blauen und Rosa Periode und die Begründung des Kubismus zusammen mit Georges Braque bilden den Beginn seiner ausserordentlichen Künstlerlaufbahn.
Anfang September 1939, zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, reiste Picasso nach Royan an die französische Atlantikküste, wo er am 30. November das Gemälde «Buste de femme au chapeau (Dora)» malte. Das Werk stellt Picassos damalige Lebensgefährtin und Muse dar, die französische Künstlerin Dora Maar (1907-1997). Zwischen Mitte der 1930er Jahre und Anfang der 1940er Jahre stellte Picasso sie in zahlreichen Bildern und Skulpturen dar. Darin verkörpert sie als leidende und zugleich bedrohliche Figur einen besonderen Frauentyp. In «Buste de femme au chapeau (Dora)» wird deutlich, wie Picasso mit der für ihn typischen Verbindung von Frontal- und Profilansicht des Gesichts die Konventionen der Bildnismalerei durch neue Darstellungsmöglichkeiten erweitert.
Nicht weniger bewegt ist die weitere Geschichte des Bildes: 1940 durch die Nationalsozialisten beschlagnahmt, wurde es nach dem Krieg dem vormaligen Besitzer Paul Rosenberg restituiert, bevor es dann über mehrere Stationen in Amerika und Japan 1994 in die Sammlung von Ernst und Hildy Beyeler kam. Es wurde ab den 1960er-Jahren in namhaften Ausstellungen u.a. in New York, Tokio, Nagasaki, Barcelona, Wien, Paris und Moskau ausgestellt. Das Werk «Buste de femme au chapeau (Dora)» von 1939 ist eines der Hauptwerke der Sammlung Beyeler und des Museums.