Mobilfunk
Was Hi-Fi-Lautsprecher und Mobilfunkantennen gemeinsam haben
Hi-Fi-Lautsprecher und moderne Mobilfunkantennen nutzen beide Wellen, wenn auch unterschiedliche. Auch sonst weisen sie Gemeinsamkeiten auf.
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Hi-Fi-Lautsprecher und moderne Mobilfunkantennen nutzen beide Wellen, wenn auch unterschiedliche. Auch sonst weisen sie Gemeinsamkeiten auf.
Ein guter Hi-Fi-Lautsprecher besteht aus Tief-, Mittel- und Hochtönern. So kann ein Lautsprecher präzise verschiedene Tonlagen wiedergeben. Die verschiedenen Tonlagen haben wiederum unterschiedliche Ausbreitungscharakteristiken. Tiefe Töne wie der Bass breiten sich weiter aus als hohe Töne oder genauer gesagt: Sie durchdringen viel einfacher Hindernisse und Gegenstände. Das ist auch der Grund, warum man bei einem lauten Konzert das Wummern des Basses noch kilometerweit hören kann und höhere Töne schon viel eher verstummen.
Beim Mobilfunk verhält es sich ähnlich. Eine Antenne erzeugt elektromagnetische Wellen, die sich im Raum ausbreiten und darauf Informationen zwischen Antenne und Gerät übertragen. Da die Kommunikation in beide Richtungen stattfindet, haben auch Handys Antennen eingebaut.
Wie bei einem guten Hi-Fi-Lautsprecher mit den Tief-, Mittel- oder Hochtönern braucht auch ein Mobilfunkstandort und ein Gerät verschiedene Antennentypen. Moderne Antennen und Geräte integrieren mittlerweile verschiedene Tonlagen, sprich Frequenzbereiche, in einem Gehäuse – wie beim Lautsprecher.
Analog zum Tieftöner breiten sich auch beim Mobilfunk die tieferen Funkfrequenzen weiter aus. Das ergibt mehr Abdeckung in die Fläche. Die höheren Töne reichen weniger weit, das gilt auch für die höheren Frequenzen beim Mobilfunk. Weil aber in den höheren Frequenzen mehr Bandbreite reserviert ist, können dort mehr Daten übertragen werden. Die höheren Töne bringen ergo die Kapazität im Mobilfunk. Sie ahnen es schon: Wie man für gute Musik in Hi-Fi-Qualität verschiedene Lautsprecher in unterschiedlichen Frequenzbereichen braucht, zeichnet sich ein gutes Mobilfunknetz durch verschiedene Antennen aus, die alle Tonlagen, sprich verschiedene Frequenzbereiche, abdecken. So stimmen am Ende sowohl Abdeckung als auch Kapazität.
An diesem Punkt wird im Zusammenhang mit Antennen oft eine falsche Schlussfolgerung gezogen. Denn die Mobilfunkgeneration – das «G» auf dem Handy – hat keinen direkten Zusammenhang mit der Antenne. Die Mobilfunkgeneration ist quasi die Hi-Fi-Anlage mit allem rundherum: Verstärker, Receiver, Musikverarbeitung und -übertragung bis zum Lautsprecher.
Bei einem Hi-Fi-System gibt es verschiedene Ansätze, um Musik möglichst originalgetreu wiederzugeben: höherwertige Kabel, optische statt analoge Verbindungen, höher aufgelöste Signalverarbeitung mit feineren Abstufungen und vieles mehr. Bei digitalen Musikdaten spielt auch der sogenannte Codec eine Rolle, also die Art und Weise, wie die echte Musik in digitale Daten umgewandelt wurde.
Die gleiche Entwicklung bilden die Mobilfunkgenerationen ab: Sie wurden über die Jahre immer besser. An allen Stellschrauben im System wird verbessert: Sie übertragen ihre Mobilfunkmusik mit jeder Generation in viel feinerer Abstufung, besserer Qualität und mit viel weniger Energie.
Bei den weiterentwickelten adaptiven Antennen kommt nun eine neue Bauart des Lautsprechers hinzu. Statt grossen Lautsprechern werden jetzt viele kleine Lautsprecher in einem Gehäuse eingebaut, die man alle einzeln ansteuern kann und die jetzt zielgerichtet in die Richtung des Hörers beschallen. Sie senden die Musik nur dorthin, wo sie auch jemand hören will. Wären Mobilfunksignale hörbar, so wären sie bisher im gesamten Abstrahlwinkel für alle hörbar gewesen, auch wenn nur eine Person telefoniert hätte. Nun ist es viel zielgerichteter und reduziert die Immissionen für alle, welche die Musik nicht hören wollen. Eine gute Sache, nicht?