Ad hoc-Mitteilung gemäss Artikel 53 KR / Halbjahresergebnis 2022

Swisscom mit solidem Halbjahr auf Kurs

+++ Gute Geschäftsentwicklung und starke Position von Swisscom +++ Umsatz und EBITDA stabil sowie Reingewinn über Vorjahr (um Sondereffekte bereinigt) +++ Hohe Investitionen in die Infrastruktur der Zukunft +++ Erfolgreiche Lancierung von Swisscom blue +++ Geschäftskunden: Wachstum im Lösungsgeschäft +++ Fastweb legt bei Kunden, Umsatz und EBITDA zu +++

Porträt von Christoph Aeschlimann, CEO Swisscom

«Das war ein starkes erstes Halbjahr», zieht CEO Christoph Aeschlimann Bilanz. «Swisscom überzeugt mit einem guten operativen Ergebnis in einem anspruchsvollen Umfeld. Nach den Flatrates, dem digitalen Fernsehen und dem individualisierbaren Abo haben wir mit Swisscom blue einen weiteren Akzent am Markt gesetzt und das Abo voll digitalisiert. Der 'Brand Finance Schweiz 50 2022' Report bestätigt unseren langjährigen Erfolg und unsere Relevanz als Qualitätsmarke und führt Swisscom als stärkste Marke der Schweiz auf. Zudem wurden wir vom Magazin 'World Finance' bereits zum zweiten Mal als nachhaltigstes Telekomunternehmen der Welt ausgezeichnet. Auch Fastweb schliesst das Halbjahr mit höherem Umsatz und Betriebsergebnis erfolgreich ab.»

Preisbedingt rückläufiger Umsatz im Schweizer Telekommunikationsgeschäft, Wachstum bei Fastweb

Der Konzernumsatz sank um 1,6% auf CHF 5'494 Mio., zu konstanten Währungen blieb dieser nahezu stabil (-0,1%). Im gesättigten Schweizer Kerngeschäft reduzierte sich der Umsatz leicht um 0,2% auf CHF 4'094 Mio. Der anhaltende Wettbewerbs- und Preisdruck führte weiterhin zu einem Rückgang beim Umsatz mit Telekomdiensten. Dieser reduzierte sich um 1,6% auf CHF 2'722 Mio. Hingegen erhöhte sich der Umsatz im IT-Lösungsgeschäft mit Geschäftskunden um 7,7% auf CHF 589 Mio. Das Geschäft in Italien entwickelt sich weiterhin positiv: Das Umsatzwachstum bei Fastweb beträgt im Vergleich zum Vorjahr EUR 18 Mio. (+1,5%).

Das konsolidierte Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) liegt mit CHF 2'191 Mio. um 5,4% unter Vorjahr. Ohne Sondereffekte und zu konstanten Währungen resultiert eine Zunahme um 1,0%. Im Schweizer Kerngeschäft konnte der Umsatzrückgang dank den laufenden Effizienzsteigerungen aufgefangen werden, der EBITDA stieg auf vergleichbarer Basis um 0,6%. Bei Fastweb erhöhte sich der EBITDA um 4,9% (in EUR).

Swisscom erzielt mit CHF 785 Mio. einen um 25% tieferen Reingewinn. Sondereffekte haben den EBITDA und das Finanzergebnis beeinflusst. Dazu gehören der Übertrag einer Beteiligung von Fastweb, der Verkauf der Beteiligung von Swisscom an der Belgacom International Carrier Services im Vorjahr sowie Rückstellungen für Rechtsverfahren im laufenden Jahr. Ohne diese Sondereffekte wäre der Reingewinn um 8,2% gestiegen.

Netzinfrastruktur: Hohe Investitionen – Ausbau herausfordernd

Swisscom investiert kontinuierlich in die Qualität, Abdeckung und Leistungsfähigkeit ihrer Netzinfrastruktur und baut damit ihre Technologieführerschaft aus. Die konzernweiten Investitionen liegen mit CHF 1'053 Mio. unter dem Vorjahr (-2,8%).

Breitbandausbau im Festnetz durch Verfahren teilweise blockiert

Per Ende Juni 2022 hat Swisscom rund 4,9 Mio. oder rund 90% der Wohnungen und Geschäfte mit Ultrabreitband (mehr als 80 Mbit/s) erschlossen. Über 4,1 Mio. oder rund 76% der Wohnungen und Geschäfte profitieren von schnellen Verbindungen mit mehr als 200 Mbit/s.

Swisscom hat das Ziel, das Glasfasernetz bis zu den Wohnungen und Geschäften (FTTH) mittels P2MP-Architektur (Punkt-zu-Multipunkt) in der Schweiz bis 2025 auf bis zu 60% auszubauen. Die Wettbewerbskommission hat die Netzarchitektur infrage gestellt und im Dezember 2020 vorsorgliche Massnahmen verhängt, die das Bundesverwaltungsgericht 2021 bestätigt hat. Swisscom ist an einer raschen Lösung interessiert und führt dazu intensive Gespräche mit der Wettbewerbskommission.

Ausbau des Mobilfunknetzes – Bedarf wächst stark

Im ersten Halbjahr 2022 hat CHIP das Mobilfunknetz von Swisscom als bestes Netz der Schweiz ausgezeichnet. Swisscom entwickelt ihr Netz ständig weiter und macht dieses bereit für die Zukunft. Die 3G-Technologie wird noch bis Ende 2025 betrieben und macht danach Platz für 4G und 5G. Das 4G/LTE-Netz von Swisscom deckt per Ende Juni 2022 über 99% der Schweizer Bevölkerung ab. Aktuell versorgt Swisscom 99% der Schweizer Bevölkerung mit einer Basisversion von 5G. Ende Juni 2022 verfügt Swisscom über 2'230 Antennen in 985 Orten mit der Vollversion 5G+.

Um die hohe Netzqualität bei weiterhin stark wachsendem Bedarf zu sichern, braucht es einen zügigen Ausbau der fünften Mobilfunkgeneration; 5G ist leistungsfähiger, effizienter und nachhaltiger als die Vorgängertechnologien. Umso bedenklicher, dass die Schweiz das Potenzial von 5G nicht voll ausschöpfen kann. Aktuelle Messungen von Opensignal, dem unabhängigen britischen Anbieter der gleichnamigen Geschwindigkeitstest-App, zeigen, dass Smartphone-Anwenderinnen und -Anwender in der Schweiz bei der Verbindung mit den 5G-Netzen eine schlechtere Signalstärke als Mobilfunkkunden in den Nachbarländern Deutschland, Frankreich und Italien erhalten. Als Grund nennt Opensignal die viel strengeren Grenzwerte als in den Ländern der Europäischen Union. Dazu stockt der Ausbau des Mobilfunknetzes vielerorts aufgrund von Einsprachen, und die Schaffung dringend notwendiger Kapazitäten sowohl für 4G wie auch für 5G verzögert sich.

Privatkunden: Swisscom blue erfolgreich lanciert

Anfang Mai hat Swisscom mit der Lancierung von Swisscom blue das Abo digitalisiert und individualisiert. Ob Internet-Speed, TV, Telefon, Roaming, Security oder Entertainment – ein simpler Klick in der My Swisscom App vereint die Komponenten zu einem massgeschneiderten Angebot für jede Kundin und jeden Kunden. Wer sein Abo über die App verwaltet und ausschliesslich die digitale Assistenz Sam als erste Anlaufstelle für Rückfragen nutzt, erhält einen monatlichen Vorteil von CHF 10.– auf jedes Internet- und Mobile-Abo. Für Personen, die nicht digital kommunizieren möchten, ändert sich nichts. Ausser dass auch sie – genau wie fast zwei Millionen andere Kundinnen und Kunden – von den Vorteilen der neuen Abos wie zum Beispiel der Erhöhung der Internetgeschwindigkeit auf 1 Gbit/s und mehr Aufnahmekapazität bei blue TV profitieren – ohne Aufpreis.

Die Nachfrage nach flexiblen und individualisierbaren Abos bleibt hoch. Seit der Lancierung von blue werden die Abos der Vorgängergeneration inOne laufend migriert. Im Privatkundensegment verzeichnete Swisscom per Ende Juni 2022 1,78 Mio. Kundinnen und Kunden auf blue. blue macht in diesem Segment 42% aller Mobilfunkabos und 78% der Festnetz-Breitbandanschlüsse aus, 43% nutzen ein kombiniertes Angebot. Die Märkte für Breitband und TV sind weiterhin stark promotionsgetrieben. Die Zahl der Festnetz-Breitbandanschlüsse und TV-Anschlüsse blieb im Vorjahresvergleich nahezu stabil, bei Breitband bei 2,03 Mio. Anschlüssen, bei TV bei 1,58 Mio.

Der Bestand der Postpaid-Anschlüsse im Mobilfunk stieg gegenüber dem Vorjahr um 180'000. Die Zahl der Prepaid-Anschlüsse sank in der Vergleichsperiode um 192'000. Insgesamt zählt Swisscom per Ende Juni 2022 6,16 Mio. Mobilfunkanschlüsse.

Der Umsatz mit Telekommunikationsdienstleistungen reduzierte sich im Privatkundensegment im ersten Halbjahr um 0,3% auf CHF 1'927 Mio., damit hat sich der Rückgang im Vergleich mit den letzten Jahren deutlich abgeschwächt.

Geschäftskunden: Starker Wettbewerb und höhere Nachfrage nach ICT-Lösungen

Der Markt für Geschäftskunden ist weiterhin durch Preisdruck und neue Technologien geprägt. Der Umsatz mit Telekommunikationsdiensten sank infolge Preiserosion im Vergleich zum Vorjahr um 4,6% auf CHF 795 Mio. Swisscom hat eine starke Position als Full Service Provider und die Kundenzufriedenheit bleibt hoch. Die Nachfrage nach Cloud, Security sowie IoT- und SAP-Lösungen und Business Applikationen nahm weiter zu. Um die Innovationskraft von Schweizer Unternehmen mit einer schnellen, effizienten und sicheren Transformation in die Cloud weiter zu stärken, hat Swisscom die strategische Zusammenarbeit mit Amazon Web Services (AWS) bekanntgegeben. Der Umsatz im Lösungsgeschäft erhöhte sich im ersten Halbjahr 2022 um 7,7% auf CHF 589 Mio.

Fastweb legt bei Kunden, Umsatz und EBITDA zu

Fastweb steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr um 1,5% in Lokalwährung. Im Mobilfunkmarkt stieg die Zahl der Anschlüsse im Vergleich zum Vorjahr um 28,2% auf 2,81 Mio. Die Kundenbasis im Breitbandgeschäft sank aufgrund des herausfordernden Marktumfeldes um 2,2% auf 2,71 Mio. leicht, jedoch nahm der Anteil der Ultrabreitband-Anschlüsse von Fastweb im Vorjahresvergleich um 8 Prozentpunkte auf 85% zu. Gebündelte Angebote spielen weiterhin eine wichtige Rolle, 40% der Kunden nutzen ein Bündelangebot aus Festnetz und Mobilfunk. Der Umsatz mit Privatkunden blieb mit EUR 572 Mio. stabil. Der Umsatz im Geschäftskundensegment hingegen verzeichnete ein Wachstum um 3,3% auf EUR 497 Mio. Auch Wholesale verzeichnet ein Umsatzplus, um 3,2% auf EUR 130 Mio. Die Anzahl Ultrabreitbandanschlüsse, die Fastweb anderen Betreibern zur Verfügung stellt, beträgt 386'000 (+103%).

Insgesamt stieg der Umsatz von Fastweb auf EUR 1'199 Mio. (+1,5%). Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 4,9% auf EUR 403 Mio.

Erneut nachhaltigstes Telekomunternehmen der Welt

Swisscom ist seit über 20 Jahren Vorreiterin in Sachen Klimaschutz und Energieeffizienz und betreibt das gesamte Netz seit über zehn Jahren mit 100% erneuerbarer Energie aus Wasser, Wind und Sonne. Bereits zum zweiten Mal in Folge hat das Magazin «World Finance» Swisscom als nachhaltigstes Telekomunternehmen der Welt ausgezeichnet und damit das über 20-jährige Engagement für mehr Nachhaltigkeit gewürdigt. Swisscom arbeitet weiter an der Reduktion der Emissionen und wird bis 2025 über die gesamte Wertschöpfungskette vollständig klimaneutral sein. Dazu wurden im ersten Halbjahr 2022 Nachhaltigkeitsanforderungen systematisch in den Beschaffungsprozess integriert und Entwicklungsprogramme mit Lieferanten, zum Beispiel mit Ericsson, gestartet. Zusätzlich wird Swisscom bis 2025 dank Work-Smart-Diensten, IoT- und weiteren zukunftsgerichteten Kundenlösungen über eine Million Tonnen CO2 mehr einsparen als verursacht.

Ein weiterer Meilenstein wurde im Bereich Kreislaufwirtschaft erreicht: Bis Ende Juni 2022 haben Kundinnen und Kunden im Rahmen des Programms Mobile Aid eine Million alte Handys und Smartphones zurückgebracht – der Erlös geht an SOS Kinderdorf. Seit dem Start des Programms 2012 konnten damit bereits fünf Millionen Mahlzeiten für Kinder in Not finanziert werden. Im Bereich der Medienkompetenz konnte die Reichweite der Online-Schulungsangebote gegenüber dem Vorjahr um 30% gesteigert werden.

Finanzieller Ausblick bestätigt

Swisscom erwartet für das Geschäftsjahr 2022 wie bisher einen Nettoumsatz von CHF 11,1-11,2 Mrd., einen EBITDA von rund CHF 4,4 Mrd. sowie Investitionen von rund CHF 2,3 Mrd. Bei Erreichen der Ziele plant Swisscom der Generalversammlung 2023 für das Geschäftsjahr 2022 eine unverändert attraktive Dividende von CHF 22 pro Aktie vorzuschlagen.

Die wichtigsten Zahlen im Überblick

  1.1.-
30.06.2022
1.1.-
30.06.2021
Änderung
angepasst*
Nettoumsatz (in Mio. CHF) 5'494 5'583 -1,6%
(-0,1%)
Betriebsergebnis vor Abschreibungen, EBITDA (in Mio. CHF) 2'191 2'317 -5,4%
(1,0%)
Betriebsergebnis EBIT (in Mio. CHF) 999 1'089 -8,3%
Reingewinn (in Mio. CHF) 785 1'046 -25,0%
Breitbandanschlüsse Retail Schweiz (per 30.06. in Tausend) 2'026 2'027 -0,0%
blue TV-Anschlüsse Schweiz (per 30.06. in Tausend) 1'582 1'582 0,0%
Mobilfunkanschlüsse Schweiz (per 30.06. in Tausend) 6'157 6'169 -0,2%
Breitbandanschlüsse Fastweb (per 30.06. in Tausend) 2'712 2'774 -2,2%
Mobilfunkanschlüsse Fastweb (per 30.06. in Tausend) 2'805 2'188 28,2%
Investitionen (in Mio. CHF) 1'053 1'083 -2,8%
Davon Investitionen Schweiz (in Mio. CHF) 746 752 -0,8%
Mitarbeitende Konzern (Vollzeitstellen per 30.06.) 19'067 19’110 -0,2%
Davon Mitarbeitende Schweiz (Vollzeitstellen per 30.06.) 15'874 15'964 -0,6%
  Nettoumsatz (in Mio. CHF)
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  Betriebsergebnis EBIT (in Mio. CHF)
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  Investitionen (in Mio. CHF)
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*Auf vergleichbarer Basis und bei konstanten Währungen

Swisscom verwendet unterschiedliche alternative Performance-Kennzahlen. Die Definitionen sowie die Überleitung auf die Werte nach IFRS sind im Zwischenbericht per 30. Juni 2022 dargestellt.

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