Links Frau am PC, rechts Selecta Automat
IoT Climate Award

Maschinelle Intelligenz und Nachhaltigkeit «to go»

Die Firma mit den rot-weissen Automaten ist in Sachen Digitalisierung rasant unterwegs, wie mehrere Beispiele zeigen: Touchscreen-Bildschirme, kontaktlose Bezahlung oder die IoT-gesteuerte Datenerfassung via Handynetz für eine dynamische Routenplanung. Die Selecta Gruppe betreibt in der Schweiz ungefähr 25'000 Selbstbedienungsautomaten für Lebensmittel und Getränke, was durchschnittlich fünf pro Gemeinde bedeutet. Um nicht nur den Kunden, sondern auch der Umwelt etwas Gutes zu tun, senkt Europas führendes Food-Tech-Unternehmen seit einigen Jahren seine CO2-Emissionen.
Res Witschi
Res Witschi, Delegierter für nachhaltige Digitalisierung
27. Mai 2022

Der neue Slogan «Joy to go» wurde im März mit einer überarbeiteten Website lanciert und beschreibt, um was sich die Mitarbeitenden von Selecta jeden Tag bemühen: Menschen ein gutes Gefühl zu geben, egal wo sie sind und was immer sie brauchen. «Der Fokus des Konzerns auf Nachhaltigkeit und die Reduktionunseres CO2-Fußabdrucks sollen dieses Gefühl noch verstärken», betont Marissa Célette, Chief Strategy & Sustainability Officer. Die Datenerfassung mittels Telemetrie erfolgt automatisch. Die Verarbeitung der Daten für die Lieferkette und die Routenplanung finden in der Betriebszentrale statt und beschäftigen zwölf Mitarbeitende. Um die Technologie – unter anderem das ganze bargeldlose Zahlungssystem – weiter voranzutreiben, beschäftigt die Abteilung Forschung und Entwicklung allein in der Schweiz zusätzlich sechs Vollzeitbeschäftigte sowie weitere im Ausland.

Telemetrie für weniger Nachfüllfahrten

Welche Produkte wo bezogen werden, weiss Selecta seit Kurzem ganz genau. Durch die Erfassung der Verkaufsdaten mit einer IoT-Lösung können nicht nur die fehlenden Produkte in Echtzeit erfasst, sondern auch die Routen der Nachfüll-Fahrten besser geplant und Störungen sofort erkannt werden. «In der Vergangenheit hatte Selecta 25'000 Verkaufspunkte, über die sie sehr wenig Kontrolle hatte. Früher musste jeweils ein Joy Ambassador (wie die Mitarbeitenden, die sich um das Auffüllen der Automaten kümmern, genannt werden – Anm. d. Verf.) vor Ort sein, um Störungen zu erkennen und herauszufinden, welche Produkte nachgefüllt werden müssen», präzisiert Célette.

 

Dank der neuen Technologie und der davon abgeleiteten dynamischen Routenplanung konnten die Effizienz und die Kundenzufriedenheit erhöht und somit die Wirtschaftlichkeit gesteigert werden. Im Jahr nach der Installation der Telemetrie-Lösung wurden über 880'000 Kilometer eingespart. Ein nächster Meilenstein ist die Nutzung der anonymisierten Daten und dadurch die Erfassung des Konsumentenbedürfnisses in Echtzeit, mit dem Ziel, Treueprogramme zu implementieren. «Die grösste Herausforderung dabei ist es, das Paradox zu lösen zwischen einem hohen Grad an Individualität bei gleichzeitig hoher Standardisierung hinsichtlich der 25'000 Verkaufspunkte in der Schweiz», erklärt Frank Keller, Geschäftsführer Selecta Schweiz.

Covid-19 und weitere Einflussfaktoren

«Aus Sicht der Nachhaltigkeit besteht die grösste Herausforderung darin, genau zu ermitteln, welche CO2-Reduktion durch die Telemetrie entsteht und welchen Einfluss externe Faktoren wie zum Beispiel die Covid-19-Pandemie haben», führt Célette aus. Um die erfassten Daten richtig auszuwerten und darüber hinaus sicherzustellen, dass die Emissionen auch bei steigendem Geschäftsvolumen weiter reduziert werden können, sind zusätzliche Initiativen geplant. Das Einsparungsziel soll neben einer weiteren Optimierung der Routen auch mit dem Umstieg auf 100% Elektro- und Hybridfahrzeuge erreicht werden. Diese setzt Selecta bereits in all ihren Märkten ein. Der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien ist ebenfalls ein wichtiges Ziel für Selecta, und, wie die Nachhaltigkeitsverantwortliche und Strategiebeauftragte hinzufügt: «Selecta hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 für Scope 1 und 2 und bis 2040 für Scope 3 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.»

Food-Tech noch grüner machen

Die Selecta Group mit mehr als 7'000 Mitarbeitenden hat ihren Hauptsitz seit 1957 in der Schweiz. Das Selbstbedienungs-Vertriebsnetz des Food-Tech-Unternehmens erstreckt sich über 16 Länder in Europa – mit Kaffee-, Automaten- und Selbstbedienungsmarktlösungen im öffentlichen Raum, aber auch im privaten Bereich wie zum Beispiel in grösseren Firmen. Die nächsten Schritte, welche Selecta hin zu einer klimafreundlicheren Food-Tech-Branche geht, sind geplant. Im Sommer 2022 werden die restlichen 10'000 Automaten in der Schweiz auf Telemetrie umgestellt. Das weitere Vorgehen beschreibt Marissa Célette so: «Neben unseren Umweltzielen konzentrieren wir uns darauf, unseren Kunden nachhaltigere Lösungen anzubieten. Dazu gehört, dass wir energieeffiziente Maschinen bereitstellen, mit unseren Lieferanten zusammen nachhaltigere Verpackungen anbieten und die Menge an Food Waste und anderen Abfällen reduzieren.»

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