Der Radladerfahrer kippt die letzte Schaufel Kalkstein auf den Dumper. Dann fährt dieser los –unbemannt, batteriebetrieben, autonom. Das futuristisch anmutende Projekt ist nicht etwa in der Umgebung des Silicon Valley beheimatet, sondern im ländlichen Villigen im Kanton Aargau. Der Einsatz der elektrischen Dumper ist Teil von Holcims Digitalisierungsinitiative "Plant of Tomorrow" – „das Werk von morgen“.
Wie auf Schienen rollen die beladenen Transportfahrzeuge aus dem Steinbruch zur Produktionsanlage. Michael Suter, Program Manager Plant of Tomorrow/Manufacturing 4.0 bei Holcim, schaut gespannt auf den Monitor, auf dem er den Weg der Dumper kontrollieren kann. "Die Bildüberwachung der Fahrzeuge muss stets gewährleistet sein. Wir haben daher eine mobilfunkbasierte Lösung für die Fernkontrolle der Fahrzeuge gesucht und diese gemeinsam mit Swisscom gefunden, erklärt Suter. "Unsere Ansprüche an die Konnektivität sind hoch und die Lösung muss sicher, stabil und, ausbaufähig sein." Keine einfache Aufgabe, da der Steinbruch Gabenchopf in Villigen, durch den Abbau von Kalkstein und Mergel seine Form stetig verändert, die zu übermittelnde Datenmenge sehr umfangreich ist und für Holcim kurze Latenzzeiten, also die Zeit, die vergeht, bis die Daten von den Fahrzeugen zum Kontrollzentrum gelangen, von grosser Wichtigkeit sind.
Das bei Holcim eingesetzte Mobile Private Network (MPN) ermöglicht die Überwachung und Steuerung der autonomen e-Fahrzeuge via modernster Mobilfunktechnik. Indem Swisscom die zur Verfügung stehenden Ressourcen gezielt für Holcim bereitstellt, wird ein möglichst unterbruchfreier Betrieb des kritischen Geschäftsprozesses sichergestellt. Mit MPN bietet Swisscom die Brücke von Mobile hin zum LAN des Kunden. Holcim verfügt in ihrem Kontrollzentrum stets über aktuelle Fahrzeugdaten, die ein wichtiges Puzzleteil für die Sicherheit im Steinbruch darstellen.
Die mobilen Daten des privaten Mobilfunknetzes werden über einen gesonderten Datenkanal via Mobile Core von Swisscom sicher und schnell hin zum LAN des Kunden geführt wo diese weiterverarbeitet werden können. Der Kunde bestimmt, wer bzw. auch welche Devices von den Kapazitäten des privaten Netzwerkes profitieren können.
Am Anfang der technischen Umsetzung des Prototypen in Villigen standen jedoch Konnektivitätsmessungen. Sofort war klar, dass die bestehende Mobilfunk-Antenne ausgebaut und modernisiert werden muss. Damit die Videokontrolle der autonomen, mit einer SIM-Karte ausgerüsteten Dumper jederzeit gewährleistet werden kann, hat Swisscom zusammen mit Holcim entschieden, zudem eine zweite Antenne in der Kalksteingrube zu bauen. Ausschlaggebend für das Investment von Swisscom waren nicht nur die Betriebsstabilität, sondern auch die Nachhaltigkeit des Projekts. Swisscom will ihren Kunden mit klimafreundlichen und innovativen ICT-Lösungen helfen, bis ins Jahr 2025 eine Mio. Tonnen CO2 einzusparen. Das Holcim/Volvo-Projekt mit den batterie-elektrischen Dumpern, die nicht nur leiser und sicherer als herkömmliche Dumper sind – ist ein branchen-Pionier in Sachen Nachhaltigkeit.
Aktuell sucht Swisscom weltweit Startups und Forschungsteams, die mit ihren Lösungen aus dem Themenfeld Klimaschutz und Energieeffizienz zur Reduktion von CO2 beitragen. Zu mehr Information und der Anmeldung zur 10. Swisscom Startup Challenge geht es hier.
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