Diversity
Platz für alles Wichtige: Débora will privat und beruflich viel bewegen
Früher war alles besser. Oder doch nicht? Was die junge Generation von den Unternehmen und der Gesellschaft erwartet.
Diversity
Früher war alles besser. Oder doch nicht? Was die junge Generation von den Unternehmen und der Gesellschaft erwartet.
Auf der Suche nach der Sinnhaftigkeit des Lebens tanzt Debora Pons beruflich und privat auf mehreren Hochzeiten. Alles das hat Platz in ihrem Leben oder es wird Platz dafür geschaffen. Dass die Schweiz in Sachen Vereinbarkeit noch viel aufzuholen hat, findet sie schade. Es gibt noch einiges zu tun – gut, wenn die Unternehmen hier Pionierarbeit leisten. Und noch besser, dass sie in einem solchen arbeitet.
Debora Pons arbeitet in der Personalentwicklung. Und erzählt uns, wie sie sich selbst als typische oder untypische Gen Zlerin entwickeln will.
Ich fühle mich nicht per se als Vorzeige-Gen-Zlerin. Zudem denke ich, dass es auch hier zwei «Lager» gibt, diejenigen wie ich, die noch Kassetten zu Hause hatten. Und jene, die gar nicht mehr mit analogen Sachen aufwuchsen, wie meine jüngere Schwester beispielsweise.
Was meine Generation ausmacht? Uns ist Nachhaltigkeit wichtig. Und Sinnhaftigkeit. Secondhand beispielsweise ist voll unser Ding. Und die Werte der Unternehmen, für die wir arbeiten, die müssen mit unseren übereinstimmen. Was mir auch auffällt: viele meiner Freund*innen sind in Vereinen eingebettet und helfen dort aktiv mit. Wir nehmen uns bewusst Zeit für solche Dinge.
Die Idee, einen zusätzlichen Tag pro Woche für mich zu haben, gefiel mir immer. Ich habe nun diesen einen Tag, an dem ich machen kann, was ich will. Momentan nutze ich ihn für mein Bachelor-Studium, aber wenn Semesterferien sind, geh ich Kaffee trinken mit Freund*innen oder mache Sport.
Ich habe 15 Monate 100% gearbeitet, dann ging ich für sechs Monate reisen. Als ich zurückkam, sagte ich mir: «Ich werde nie mehr 100% arbeiten.» Und so war es dann auch. 80 oder 90 Prozent passen sehr gut zu mir und meinem Leben, in diesem Pensum kann ich viel bewegen.
Bei 90% ist der Unterschied ja nicht riesig in den Vorsorgeleistungen. Es ist mir aber schon bewusst, dass es, wenn ich auf 60% reduzieren würde, komplett anders ausschaut. Entgegen vieler anderer meiner Generation liegt mir das Thema Vorsorge sehr am Herzen. Seit plötzlich mehr Lohn abgezogen wurde als ich ein gewisses Alter erreichte, hab ich das ein bisschen genauer beleuchtet. Und – man glaubt es kaum – ich zahle sogar in die 3. Säule ein. Das machen übrigens schon ziemlich viele in meiner Altersgruppe.
Unbedingt! Die Werte eines Unternehmens sind mir sehr wichtig. Und da bin ich auch stolz, bei Swisscom zu sein. Unsere Unternehmenswerte – allen voran das, was die Firma im Bereich Diversity, Equity & Inclusion macht – passen super zu mir.
«Ich kam auch schon an den Punkt, an dem ich dachte: Ich bringe es auf der Arbeit nicht hin und der Sport leidet auch darunter.»
So zum Beispiel das Women Empowerment-Programm, bei dem ich ebenfalls mithelfe, das passt komplett zu meinen Werten. Ich merke, dass Swisscom Geld und Zeit in solche Themen investiert und das ist mir sehr wichtig.
Viele Freund*innen bekommen jetzt langsam die ersten Kinder. Die Frage kommt also auf: Wie leben wir Vereinbarkeit? Geht das überhaupt? Viele in meiner Generation sind übrigens auch schon sehr früh selbständig. Gerade weil da die Flexibilität oft höher ist.
«Wir sagen immer: In der Schweiz ist die Familie im Zentrum - das scheint aber nicht die Realität zu sein.»
Ehrlich gesagt finde ich die Schweiz schlimm aufgestellt in Sachen Mutter- und Vaterschaftsurlaub. Das geht doch nicht! Da finde ich den Unterschied im Vergleich mit den 12-18 Monaten, welche andere Länder anbieten schlicht riesgengross. Wir sagen immer: In der Schweiz ist die Familie im Zentrum - das scheint aber nicht die Realität zu sein.
Ich bin im Leadership Development Bereich in der Personalentwicklung. Dort habe ich verschiedene Mandate. Dazu entwickle ich neue Trainings für Swisscom Leaders. Ich moderiere auch ein paar dieser Trainings. Daneben moderiere ich ein paarmal im Jahr Kundenevents. Und ab dem 1. Januar 2025 bin ich Stiftungsrätin bei comPlan. Bei der WoMen’s Empowerment Community helfe ich mit, die Romandie-Community aufzubauen.
Die sind mir ebenfalls sehr wichtig. Ich will nicht, dass später all meine Erinnerungen um meinen Job kreisen. Mich macht noch mehr als mein Beruf aus. Zum Beispiel mache ich viel Sport, konkret Trailrunning in den Bergen. Zudem fotografiere ich gern Landschaften. Generell kann man sagen: Ich versuche mich in vielen Dingen, gewisse Sachen bleiben, andere nicht. Einmal habe ich ein Jahr lang Keramik-Kurse gemacht und danach mein Geschirr selbst hergestellt. Und ich lese sehr gerne. Aber nicht nur: Seit knapp drei Jahren schreibe ich einen Roman und ich hoffe, dass ich Anfang 2025 damit fertig bin. Manchmal kann ich nur ein paar Seiten daran schreiben, manchmal gleich 50 am Stück. Ich habe gar nicht so viele Erwartungen an dieses Projekt, ich möchte es bloss beenden.
«Ich will nie bereuen müssen, was ich nicht gemacht habe.»
«Ich habe keine Zeit» ist für mich keine Option. Es ist eine Frage der Organisation. Punkt. Ich habe einige Bücher über Zeitmanagement gelesen und weiss: die Zeit ist eine grosse Ressource, wir müssen sie richtig managen. Ich will nie bereuen müssen, was ich nicht gemacht habe. Also finde ich immer Platz für Neues. Das ist (m)ein Driver. Nur so macht es Spass.
Vielleicht ist es nicht das richtige Wort. Manchmal habe ich monatelang keinen Spass, weil die Arbeit streng ist oder auch mal zu viel. Aber trotzdem möchte ich einen «Purpose» haben, der mich ausfüllt. Den Sinn der Dinge, weshalb tue ich, was ich tue. Und wenn ich den habe, macht es eben irgendwie auch automatisch Spass.
Ich kann Teilzeit studieren und wenn ich im Januar und Juni Prüfungen habe, kann ich halbtags arbeiten – das war bis jetzt nie ein Problem und hat immer gut funktioniert. Diese Flexibilität zu haben, das ist toll. Hier kann ich mich entwickeln, persönlich und beruflich. Beispielsweise wurde mir grosses Vertrauen entgegengebracht, als ich mich für einen neuen Job bewarb, obschon mein Lebenslauf gar nicht zwingend zur Jobausschreibung passte. Man hat es mir zugetraut. Man hat es möglich gemacht. Und das Möglichmachen gewisser Bedürfnisse, das ist schon etwas, das Swisscom sehr gut macht.
Ich sehe meine Freund*innen, die Familie haben und merke schon: Es kommt drauf an, in welchem Team man ist, wie es der oder die entsprechende Vorgesetzte lebt. In meinem Team ist es so, dass wir immer eine Lösung finden, wenn ein Kind krank ist und die Eltern daheimbleiben müssen.
Die Wahl zu haben, wann ich wie viel Zuhause sein kann, das ist uns wichtig. Aber auch der soziale Kontakt vor Ort schätze ich sehr. Minimum einen Tag pro Woche brauche ich Zuhause.
Wir sollten uns einfach ergänzen. Bernadette aus meinem Team beispielsweise, wird nächstes Jahr pensioniert. Ich liebe es, mit ihr zu arbeiten und lerne sehr viel von ihr – ihr Erfahrungsschatz ist riesig, beruflich und privat. Wir diskutieren ziemlich oft und machen auch gemeinsam Projekte. Es war mega spannend, was sie reinbrachte und ich kreierte die Slides zur Präsentation, die wir dann gemeinsam hielten - wir haben uns super ergänzt.
Dieser Artikel wurde von Tadah(öffnet ein neues Fenster) verfasst.
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