Zusätzlich zum Reiz einer spannenden und herausfordernden Arbeitsumgebung, weist das Trainee-Programm einen hohen sozialen Mehrwert auf. Obschon zwölf so unterschiedliche Menschen, die sich zuvor höchstens kurz beim Assessment gesehen haben, aufeinandertreffen, entstand sehr rasch ein Zusammenhörigkeitsgefühl (oder “need to belong”, wie der Sozialpsychologe es nennen würde). Man freut sich für die anderen (und natürlich auch ein wenig für sich selbst) und sieht sich direkt als Teil einer Gruppe, die viel bewegen kann. Was sich auf den ersten Blick wie eine Selbstverständlichkeit anhört, ist ziemlich erstaunlich – kommen die Trainees doch studientechnisch wie auch geografisch aus den unterschiedlichsten Richtungen. Von der studierten Erziehungswissenschaftlerin (die übrigens mehr kann, als Mandalas malen – um den Klischees treu zu bleiben) über den klassischen “HSGler” bis hin zum “Techie”, die Studienrichtungen könnten unterschiedlicher nicht sein. So unterschiedlich der “Wissensrucksack” bepackt ist, so erstaunlich sind die (entwickelten) Gemeinsamkeiten. Unser Trainee-Jahrgang beispielsweise, entwickelte urplötzlich eine Vorliebe für Ingwer. Ingwer, ein Gewürz mit dem die meisten zuvor vielleicht höchstens grippebedingt in Kontakt kamen – und dennoch entwickelte sich eine Dynamik, die dazu führte, dass ein regelrechter Ingwer-Hype unter den Trainees ausgebrochen ist: Vom Ingwertee über Ingwer-Kaugummis bis hin zu Ingwer-Schönheitsmasken – Hauptsache Ingwer. Und nein, selbst wenn ich Psychologie mit klinischem Hintergrund studiert hätte, ich käme nie auf die Idee, uns deshalb eine Therapie aufzuerlegen (das Ganze lässt sich bestimmt mit “groupthink” erklären).