Unternehmen geben teils grosse Summen für die Entwicklung und Verbesserung ihrer Betriebsabläufe aus. Dadurch ist es schwierig, die bestehende und über Jahre erweiterte Infrastruktur sowie die damit verbundenen Investitionen und Entwicklungsarbeiten aufzugeben. Eine neue Technologie einzuführen, kann für alle Beteiligten sehr belastend sein und fordert eine gut durchdachte Strategie. Es gibt auch viele Organisationen, die auf alten Technologien beharren, weil sie nicht kaputt sind – warum sollte man sie also reparieren oder ersetzen? Dabei ist zu bedenken, dass nicht auf einen Schlag alle Daten in die Cloud verlagert werden müssen, denn eine «Lift-and-Shift-Migration» bei der existierende Systeme nahezu unverändert in die Cloud verschoben werden, kann zusätzliche Kosten und Herausforderungen mit sich bringen, die gewöhnlich unterschätzt werden. Im Idealfall sollte eine Cloud-Migration ein agiler Prozess sein. Eine schrittweise Ablösung bestehender Systeme und Überführung in eine neue Cloud-basierte Infrastruktur ermöglicht eine reibungsärmere Migration und eine graduelle Weiterentwicklung und Optimierung der Analysen. Durch das schrittweise Vorgehen ist auch genügend Zeit vorhanden, um die in der Cloud aufgebauten Systeme nach aktuellen Erkenntnissen optimal umzusetzen.Ein Thema, dessen sich jede Unternehmung, welche mit Cloud-Technologien arbeitet, bewusst sein muss, ist Datenschutz und Datensicherheit. Vielfach wird die Nutzung von Cloud-Technologien abgelehnt, weil Datenverluste von anderen Unternehmen bekannt wurden. Dabei ist die Cloud nicht unsicherer als ein zu einem IT-Dienstleister ausgelagertes Rechenzentrum, sofern die nötigen Vorsichtsmassnahmen getroffen und eingehalten werden.
Bei der Datensicherheit (Backups) können mit der Cloud schwerwiegende Ausfälle einfacher verhindert werden. Wenn lokale Backups im selben Gebäude wie die physische Infrastruktur aufbewahrt werden, ist ein verheerender Datenverlust, zum Beispiel im Falle eines schweren Brandes, nahezu unvermeidlich. Die Migration in die Cloud ermöglicht es einfach, Backups in ein anderes Rechenzentrum zu verlagern, wodurch die Wahrscheinlichkeit eines schwerwiegenden Ausfalls verringert wird. Selbstverständlich ist diese zusätzliche Absicherung nicht kostenlos, durch die kürzere Vorlaufzeit und die wegfallende Hardware-Investitionen jedoch um Einiges rascher umzusetzen.
Beim Datenschutz, also der Verhinderung des unberechtigten Zugriffs und des Abflusses der gespeicherten Informationen sind die gleichen Grundsätze wie bei einer on-premise Installation zu befolgen. Der Zugriff muss beschränkt werden und die Daten müssen vor unbefugter Verwendung geschützt werden. Die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO, GDPR) sowie das Schweizer Datenschutzgesetz verlangen hierfür bei Personen- und Gesundheitsdaten (PII, PHI) mindestens eine Verschlüsselung der gespeicherten Daten. Denken Sie immer daran, der Cloud-Dienstleister (z.B. Microsoft Azure) ist für die Verfügbarkeit der Plattform zuständig. Der Schutz der darauf verarbeiteten Daten ist jedoch immer in der Verantwortung des Kunden. Mit einer korrekten Konfiguration der zur Verfügung stehenden Mechanismen kann dieser Schutz jedoch ausreichend umgesetzt werden.