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Das Praxisorientierte Studium: PiBS Informatik bei Swisscom

“Welche Berufserfahrungen bringen Sie mit, welche für unser Unternehmen nützlich sind?” Das Problem, dass man, um erste Berufserfahrungen zu sammeln und eine Stelle zu erhalten, Berufserfahrung mitbringen muss. Ein schon fast lächerlicher Teufelskreis. “Studenten sind Theoretiker, welche von der eigentlichen Praxis keine Ahnung haben.” Auch eine Aussage, welche ich des Öfteren habe anhören müssen.

Was kann man gegen diese Probleme, diese Vorurteile unternehmen? Wie kommt man im Bereich der Informatik schon während dem Studium zu effektiver Praxiserfahrung? 

Jetzt schon überzeugt? Begeistert über ein Studium, welches eben diese Lücke zwischen Theorie und Praxis schliesst? Weiter geht es für euch auf der Seite der FFHS(öffnet ein neues Fenster) (Fernfachhochschule Schweiz) und bei der Stellenbeschreibung der Swisscom.

Die Vorteile des praxisintegrierten Studiums im Überblick:

  • Praxiserfahrung während vier Jahren
  • Ergänzung des Wissen in der praktischen Arbeit vom Studium her und vice versa
  • Entlöhnung während der Ausbildung
  • Aufbau eines Kontaktenetzwerks im ICT-Berufsfeld
  • Aneignung von Methoden- und Sozialkompetenzen

Zielgruppe des Studiengangs

Das Praxisintegrierte Bachelorstudium Informatik bietet sowohl einen Studiengang an der Fachhochschule mit Bachelorabschluss, als auch einen Abschluss mit vierjähriger Praxiserfahrung. Eine Bemerkung vorweg: Der Studiengang richtet sich an gymnasiale Maturanden, welche mit diesem Studienmodell zu Beginn keine Berufserfahrung (meist in Form eines einjährigen Praktikums) benötigen, um an der Fachhochschule zu studieren. Es ist eine Ausbildung, welche auch mit Ausbildungslohn vergütet wird. Dies müssen sich die Interessenten bewusst sein. 

Ich habe dieses Programm 2015 bei der Swisscom und an der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) begonnen, und bin davon begeistert. Genau weil ich kein reiner Theoretiker bin. Genau weil mir der praktische Nutzen von dem, was ich an der FH lerne, so wichtig ist. Ich will wissen, wie man die gelernten Dinge in der Praxis lebt, was umsetzbar ist, und was schlicht und einfach nicht realistisch ist. Dabei will ich folgend zwei Aspekte trennen: Der reine Praxistransfer, also wie ich die Theorie und Praxis verknüpfe, und das Unternehmerische, sprich was man in der Theorie nur bedingt oder gar nicht lernt, aber im Berufsumfeld zum Alltag gehört.

Transfer der Theorie zwischen Praxis und Studium

Zu Beginn des Studiums können keine Informatikkenntnisse vorausgesetzt werden, da nicht alle Gymnasien eine entsprechende Informatikklasse anbieten. Somit Beginnt man im Studium mit den Grundlagen und arbeitet sich mit der Zeit zu tieferen Themen durch. In der Swisscom hingegen arbeitet man im Projekt direkt an produktiven Produkten. Intern gibt es für die Lernenden einen Projektmarktplatz, welche die verfügbaren Projekte aus allen Teams im Unternehmen auflistet und auf welche man sich bewirbt. Ein Projekt dauert in der Regel zwischen vier bis sechs Monaten. Somit gestaltet man seine Ausbildung während den vier Ausbildungsjahren selbst. Das benötigte Wissen wird im Projekt selbstständig und in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern angeeignet. Startet man also wie ich in einem Applikationsentwicklungsteam, ist man sehr schnell über dem Wissensstand, welcher im Studium in diesem Modul gefordert wird. Auf der anderen Seite bringt man das Wissen, welches man sich in den anderen Fächern aneignet, in einem späteren Projekt in der Swisscom bereits mit. So ergänzen sich Studium und der Praxiseinsatz optimal. Im Rahmen des eigenen Könnens und der Selbstständigkeit haben ich und meine Mitstudierende in kleineren bis mittleren Projekten sogar die Möglichkeit, die Projektleitung zu übernehmen und dort wertvolle Planungs- und Führungserfahrung zu sammeln. Im weiteren Verlauf des Studiums (ab dem dritten Semester) wird der Praxiseinsatz auch mit ECTS-Punkten vergütet, in dem man eine Arbeit oder ein Projekt im Unternehmen mit einer sogenannten Transferarbeit mit den behandelten Studienthemen verknüpft.

Aneignung weiterer Softskills in der Praxis

Auf der anderen Seite lernt man, wie es ist, in einem Unternehmen zu arbeiten. Es kann für Hochschulabsolventen schon etwas Neues sein, an einem Tag wirklich einmal acht Stunden zu arbeiten. Und das fünf Tage die Woche (drei Tage bei der Swisscom, zwei Tage im Studium). Und am Abend nach der Arbeit muss noch Zeit für die Studieninhalte eingeplant werden. Man fördert sehr schnell die persönliche Zeitplanung und Eigendisziplin und stärkt unter Anderem das Durchhaltevermögen. Man lernt die verwendeten Arbeitstools im Unternehmen kennen, hat einen ersten Eindruck davon, was es heisst, Sicherheitsrichtlinien im Zusammenhang mit Geschäftsdokumenten zu befolgen, und lernt wie man mit sensitiven Daten umgehen muss. Die Arbeit in den verschiedenen Teams und den Mitarbeitern zeigt, dass man nicht wie im Studium von allen erwarten kann, dass sie in Etwa den gleichen Wissensstand haben. Zum Teil kann man von der enormen Erfahrung und dem Wissensschatz von anderen Mitarbeitern profitieren, und muss einem anderen etwas erklären, was man selbst für selbstverständlich gehalten hat. Man unterstützt erste Kundenprojekte und man lernt, wie man mit Auftraggebern umgehen muss, auch wenn diese auf Anfragen, Feedback oder Präsentationen nicht nach Lehrbuch reagieren. Es sind die sozialen und methodischen Kompetenzen und Erfahrungen, welche man sich aneignet, und während den vier Jahren erweitert, welche nicht in einem Vorlesungssaal beigebracht werden können.

Was hat mich schlussendlich überzeugt?

Für mich waren es der Praxisbezug und die erwartete Selbstständigkeit, welche mich zu einem Studium an der FFHS und bei der Swisscom bewegten. Ich wollte nicht zuerst fünf Jahre bis zum Master studieren und die gesamte Theorie büffeln, welche ich erst anschliessend wirklich gebrauchen könnte. Diese Kombination von Theorie und Praxis im praxisintegrierten Bachelorstudium findet bei allen Beteiligten positiven Anklang. Es macht enorm Spass, das gelernte am nächsten Tag direkt in ein Produkt einfliessen zu lassen und es somit vorwärts zu bringen. Kein Beispielprodukt des Studiums gibt einem das gleiche Gefühl wie der Moment, einem Kunden ein Produkt zu präsentieren, welches ihm seine Arbeit erleichtert, ihn im Arbeitsalltag weiterbringt und welches er effektiv gebrauchen wird. Das Studium ist für die Gymnasiasten, welche nicht fünf Jahre warten wollen, um mit der Arbeit in einem Unternehmen zu beginnen. 

Mehr Informationen findest du auf der Seite der FFHS(öffnet ein neues Fenster) (Fernfachhochschule Schweiz) oder auf unserer Karriereseite.

Michael Hvidt

Michael Hvidt

DevOps Engineer

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