Ein bewusster und sorgfältiger Umgang mit natürlichen Ressourcen ist wichtiger denn je. Nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen liegen in der Verantwortung, die Natur zu schonen. Studien zeigen, dass ICT-Technologien, insbesondere IoT, grosses Klimaschutzpotential haben – zudem ebnen sie den Weg für nachhaltige Innovation und neue Geschäftsmodelle.
Text: Martina Longo, Bilder: Swisscom, unsplash,
Eine Studie der ETH Zürich hat ermittelt, dass der ICT-Sektor massgeblich zu einer ökologischeren Zukunft beitragen kann. Bis 2025 könnte mehr als das 2,5-fache an CO2-Ausstoss vermieden werden, als die Branche im Vergleich dazu selber durch Produktion, Betrieb und Entsorgung von Geräten und Infrastruktur verursacht.
Das grösste Potential an CO2-Einsparung bieten dabei intelligente Anwendungen im Bereich der effizienten Mobilität, insbesondere in der Logistik, der Verkehrssteuerung und -optimierung, aber auch bei Gebäuden und im Stromnetz. Der Einsatz von IoT-Anwendungen macht durch Automatisierung nicht nur Prozesse viel effizienter, sondern spart indirekt auch CO2 ein. Doch welche IoT-Anwendungen machen Unternehmen klimafreundlicher und wo werden diese eingesetzt?
Nicht jede IoT-Anwendung führt zwangsläufig zu einer negativen CO2-Bilanz. Smarte IoT-Lösungen befähigen Unternehmen jedoch, nachhaltig und schonend mit natürlichen Ressourcen umzugehen - sie dienen als Enabler für den Klimaschutz. Eingesetzt werden dabei unterschiedliche Anwendungen, je nach Geschäftsmodell.
Die Basis nachhaltiger IoT-Anwendungen bilden oftmals intelligente Sensoren, die miteinander vernetzt sind, ihre Umgebung in messbare Daten umwandeln, diese analysieren und damit Verbesserungspotential für den Energiehaushalt liefern. Heute sind beispielsweise smarte Sensoren im Einsatz, die Füllstände bei Öl, Gas- oder Heizungstanks überwachen – gesteuert aus der Ferne. Sensoren können so die Heizungstemperatur in Häusern messen, auswerten und regulieren. Sinkt die Temperatur im Gebäude – zum Beispiel, weil es draussen schneit - werden die Räume präzise auf die gewünschte Temperatur geheizt. Aus der Ferne wird über die Temperaturveränderung informiert und Techniker oder Hausbesitzer können mittels App auf Wohlfühltemperatur heizen.
Das automatisierte Messen und Regulieren spart längerfristig Heizöl und minimiert den CO2-Ausstoss. Dass die Gebäude- und Raumtemperatur auch aus der Ferne reguliert werden kann, reduziert den Schadstoffausstoss noch zusätzlich. Der Anfahrtsweg zum Gebäude entfällt - und damit auch die Emissionen, die durch die Nutzung von Verkehrsmitteln entstehen würden.
Gerade im Bereich der Mobilität und Logistik finden IoT-Sensoren vermehrt Anwendung. Die kleinen, digitalen Helfer sind dort im Einsatz, wo die Wege zwischen Gas- und Öltanks und Zulieferdepot dank genauen Messdaten verbessert werden können. Material muss nur dann geliefert werde, wenn auch der Bedarf nach mehr Öl oder Gas besteht und die Tanks eine bestimmte Füllmenge unterschritten haben. Das spart Fahrkosten und Treibstoff, und reduziert damit längerfristig den CO2-Ausstoss.
Swisscom zeichnet Unternehmen aus, die sich nachweislich für den umweltschonenden Einsatz von Ressourcen einsetzen und damit zum Klimaschutz beitragen. Im Rahmen des IoT Days 2020 wurde erstmals am 23. Januar 2020 der IoT Climate Award an drei innovative Unternehmen überreicht.
Die Vernetzung von Mensch, Maschine und Umwelt mittels IoT-Technologie wird in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen. Die Anwendungsgebiete reichen dabei von automatisierten Parksystemen, über intelligente Abfallentsorgung und Gebäudemanagement bis hin zu Smart Farming. Neue IoT-Technologien werden nicht nur die Agrarwirtschaft revolutionieren, sondern haben das Potential entlang der gesamten Produktions- und Nahrungsmittelkette Treibhausemissionen massiv zu reduzieren, wie laufende Forschungsprojekte zeigen. Landwirte setzen aber bereits heute IoT-Technologien ein, etwa bei der Überwachung von Wetter, Pflanzenwachstum, Bodenbeschaffenheit oder Weidevieh-Tracking ein. IoT-Anwendungen zeigen hier eindrücklich auf, was intelligente Anwendungen zum Vorteil der Natur bewirken können. Gleichzeitig bringen neue Technologien eine höhere Effizienz. So konnte etwa Reto Minder, Gemüsebauer aus Jeuss (FR), dank IoT-Sensoren den Wasserverbrauch um 50% reduzieren, und dies bei konstantem Ertrag.
Um einen echten Unterschied in der CO2-Bilanz mit IoT-Anwendungen zu erreichen, sollte Nachhaltigkeit bereits bei der Recherche und Entwicklung einer Dienstleistung oder eines Produkts miteinbezogen werden.
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LPN LoRaWAN: Auf diesem Low Power Netz übertragen IoT-Sensoren kleinste Datenmengen auch über grosse Distanzen energieschonend. Die Netzabdeckung erreicht bereits 93,7% der Schweizer Bevölkerung und wird dank umfangreichem Partnernetzwerk laufend erweitert.
NB-IoT: Narrowband-IoT hat eine hohe Gebäudedurchdringungskapazität und eignet sich deshalb besonders für IoT-Anwendungen, die sich an schwierigen Orten – im Keller, tief unter der Erde oder in abgelegenen Gebieten – befinden.
LTE-M: Long Term Evolutions for Machines, kurz LTE-M, bietet grosse Skalierbarkeit bei den Datenraten und stellt volle Mobilität und Mobilfunkzellen-Handover (für nicht statische Anwendungen) sicher, optional auch mit Voice Funktionalität. Deshalb eignet sich LTE-M gut für IoT-Anwendungen im Automotive- und Transportbereich, z.B. für selbstfahrende Fahrzeuge.
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