Thomas Kössler, Verwaltungsrat und Mitinhaber
PortaNet macht mit seinen Sensoren bewegliche Bauteile «smart». Swisscom stellt mit LoraWAN das dazu nötige Low Power Network (LPN) zur Verfügung.
Fenster, Türen und Tore in Gebäuden müssen immer wieder gewartet werden. Oftmals erfolgt dies nach einem zeitlich festgelegten Intervall oder erst bei einem Ausfall. Entscheidend für einen nachhaltigen Unterhalt ist aber die Nutzung.
Die PortaNet AG ist ein Schweizer Start-up-Unternehmen, das bewegliche Bauteile an und in Immobilien digitalisiert. Die Sensoren messen, steuern, dokumentieren und automatisieren den kompletten Lebenszyklus von Fenstern, Türen und Toren. Die Wartungsfirmen aber auch die Nutzerinnen und Nutzer erhalten in Echtzeit statische Informationen zu den Bauteilen sowie dynamische Meldungen zur Nutzung, zu Störungen sowie zu Wartungsaktivitäten. Die Wurzeln des Unternehmens liegen im Türen- und Fensterbau. «Bottom-up» hat das Unternehmen die Sensoren entwickelt und nutzt für die Datenübertragung die LoRaWAN-Lösung von Swisscom.
Die Köpfe hinter PortaNet kommen aus dem Türen- und Fensterbau und kennen daher die Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden, insbesondere auch die Anforderungen im Wartungsgeschäft, sehr genau. Ihre Ambition war es, ein möglichst praxistaugliches und benutzerfreundliches Produkt auf den Markt zu bringen, das keine weitere Bearbeitung oder Zusatzinstallationen benötigt. Die Sensoren sollten unsichtbar sein, in alle bekannten Rahmensysteme passen und auch problemlos in bestehende Anlagen integriert werden können. Eine gesamtheitliche Lösung war gefragt. Dazu holte sich PortaNet Swisscom ins Boot.
Die Zusammenarbeit war nicht neu, nur das Produkt, das PortaNet seit nun vier Jahren für seine Gesamtlösung nutzt: LPN LoRaWAN. Es handelt sich dabei um ein Low Power Network (LPN), das Sensoren, die an Fenster, Türen und Toren angebracht sind, mit dem zentralen System verbindet. Diese stabile IoT-Konnektivität sorgt für einen durchgängigen Betrieb und ist auch in ländlichen Gebieten sowie im Ausland erprobt. Um die Signale innerhalb eines Gebäudes zu verstärken, setzt PortaNet zudem Gateways von Swisscom ein.
Vielen Eigentümerinnen und Eigentümern ist nicht bewusst, dass sie gesetzlich dazu verpflichtet sind, Brandschutztüren jederzeit in voll funktionstüchtigem Zustand zu halten. Nur eine regelmässige Prüfung und Wartung macht dies möglich. Hier setzt PortaNet an: Das Service- und Wartungsgeschäft an Fenster, Türen und Toren wird für Kundinnen und Kunden und deren Mitarbeitende vereinfacht und so effizienter gestaltet. Die Wartung nimmt weniger Zeit und daher weniger personelle Ressourcen in Anspruch. Die Sensoren senden regelmässig ihre Messdaten der jeweiligen Nutzung des Bauteils und teilen der Zentrale mit, ob ein Problem besteht und wie es um autonome, integrierte Stromversorgung steht. Die Datenmenge ist sehr klein, weil keine Bilder oder grössere Dateien gesendet werden. Aus diesem Grund hält eine Batterie bis zu zehn Jahren.
Das komplette Daten- und Dokumentenmanagement erfolgt in der Cloud und garantiert mehr Nachhaltigkeit, Effizienz und Sicherheit in Bezug auf den Service. Servicehefte, die oftmals mit den Jahren verloren gehen, gehören der Vergangenheit an. Alle Daten werden zentral gespeichert und sind jederzeit mit ein paar Klicks zugänglich. Extrafahrten für die Schadensaufnahme vor Ort entfallen. Auch die Zahl der Betriebsstörungen und Piketteinsätze reduziert sich auf ein Minimum. Serviceeinsätze können frühzeitig disponiert und besser koordiniert werden.
«Mit dieser digitalen und cloudbasierten Lösung wird das Wartungsmanagement gerade revolutioniert.»
Thomas Kössler, Verwaltungsrat und Mitinhaber PortaNet AG
Die Bestandteile der innovativen PortaNet-Lösung ergänzen sich perfekt: Die Plattform MyPortaNet sammelt Daten und dokumentiert den ganzen Lebenszyklus der Bauteile. Über den QID-TAG sind die Daten jederzeit verfügbar. Der CycleCounter misst die Zyklen und die Feuchtigkeit, Erschütterungen sowie die Temperatur und die Flügelneigung. In chronologischer Reihenfolge werden die Daten gelistet und sorgen für ein lückenloses Serviceheft, das in digitaler, immer verfügbarer Form daherkommt.
Im Hintergrund ist LoRaWAN von Swisscom die Komponente, die die Kommunikation aufrechthält und sicherstellt, dass alle mit Sensoren ausgestatteten Bauteile stets mit dem zentralen System verbunden sind und kommunizieren.
Mit dieser bahnbrechenden Lösung nimmt PortaNet klar eine Pionierrolle ein. Das Gesamtsystem ist vom Europäischen Patentamt patentiert worden. Thomas Kössler ist überzeugt, dass die digitale Wartung von beweglichen Bauteilen die Zukunft ist. Die Kosten, die dabei eingespart werden können, werden für Unternehmen Motivation genug sein, umzudenken. So können Mitarbeitende effizienter eingesetzt werden. Die Digitalisierung schreitet mit grossen Schritten voran. PortaNet ist vorbereitet.