Was haben «kühle» digitale Systeme mit menschlicher Wärme zu tun? Eine Menge, sind die Verantwortlichen des Alterszentrums zur Rose überzeugt. Geschäftsleiter Reto Weber gibt einen spannenden Einblick in seinen modernen Betrieb
Erfolgsgeschichte Alterszentrum zur Rose 3 Min.
Manchmal gedeihen neue Ideen gerade dort besonders gut, wo man es am wenigsten erwartet. Direkt an der Grenze zu den Kantonen Glarus und St.Gallen liegt das Schwyzer 4000-Seelen-Dorf Reichenburg. Im Alterszentrum zur Rose sind 48 Menschen zu Hause. Viele von ihnen nehmen an den Bewohner*innen-Bausitzungen teil und bestimmen z. B. mit, mit welchen Stühlen die Aufenthaltsräume möbliert werden: Basisdemokratie im Altersheim. Neue Wege gehen Reto Weber und sein Team auch bei der Unterstützung der Pflege, der Betreuung und des Unterhaltungsangebots. «Die Renovation des Hauses ist die ideale Gelegenheit, um auch das ‹digitale Gebäude› zu erneuern», führt er aus. «Wir wollen die Chance nutzen, unsere Arbeit mit Hilfe von zeitgemässen digitalen Werkzeugen zu unterstützen und zu vereinfachen.»
Moderne, effiziente Systeme für Alters- und Pflegeinstitutionen benötigen ein starkes technisches Rückgrat. Zum Beispiel für die ausfallsichere Datenübermittlung von SmartLiberty und QUMEA. Im Alterszentrum zur Rose erfolgt diese redundant über WLAN und ein Mobilfunknetz – installiert und betreut von Swisscom und ihrem lokalen Partner. Zusammen mit blue TV Host, der virtuellen Telefonanlage und den Smartphone-Abos erhält das Alterszentrum alle Leistungen aus einer Hand von Swisscom – inklusive Support.
Reto Webers Büro liegt direkt neben dem Haupteingang des Alterszentrums. «Sobald ein weglaufgefährdeter Bewohner das Haus verlässt, erhalte ich auf dem Handy eine Alarmmeldung», erzählt er. «Ich kann sofort reagieren und ihn in eine sichere Umgebung zurückbegleiten. Zugleich quittiere ich den Alarm, so dass die zuständigen Mitarbeiter*innen nicht umsonst ihr Stockwerk verlassen müssen. Auch sie werden auf ihren Handys alarmiert.» Möglich macht diese schnelle Reaktion die SmartLiberty-Plattform und das ausfallsichere Netz. Die Bewohner*innen tragen am Handgelenk einen multifunktionalen Badge, welcher dem System ihre Position im Gebäude übermittelt. Falls sie Hilfe benötigen, können sie mit einem Knopfdruck aktiv einen Bewohnerruf auslösen. Der Alarm wird direkt auf das Smartphone der zuständigen Pflegefachpersonen übertragen. Diese orten die betroffene Person auf ihren Handys – und wer interveniert, quittiert den Alarm.
«Früher eilten manchmal drei Mitarbeiter*innen gleichzeitig zu Hilfe. Heute ersparen wir uns solche Leerläufe», sagt Reto Weber dazu. Der Badge diene den Bewohner*innen überdies als Zimmerschlüssel. Mit SmartLiberty vereinfache sein Betrieb zahlreiche weitere Prozesse: «In der Smartphone-App sind alle Mitarbeiter*innen samt ihren Rollen und aktuellen Stati sichtbar. So wissen immer alle, wer gerade erreichbar ist. Zudem können wir Mitteilungen an bestimmte Personengruppen versenden. Oder – wenn uns bei einer Bewohnerin etwas auffällt – ein Foto davon machen und es direkt an die zuständige Pflegestation schicken. Oder an den technischen Dienst, falls ein technisches Problem vorliegt. Die Empfänger*innen haben sofort ein klares Bild der Situation.»
Sitzt eine Bewohnerin im Bett auf? Bewegt sie sich zum Bettrand, geht sie vom Bett weg – oder stürzt sie? Auch zu diesen Situationen werden die Pflegefachleute rasch und bedürfnisgerecht auf ihren Handys informiert – mittels QUMEA. Dieses System für Sturzprävention und Mobilitäts-Monitoring wird auf den individuellen Zustand der Bewohner*innen eingestellt und ermöglicht frühzeitiges Eingreifen und eine effektive Prävention. Reto Weber nennt weitere Vorteile: «Das System wird dank KI-Lernfunktion immer präziser. Und: Das aufwendige Installieren von Fussmatten-Sensoren und Kabeln entfällt. Im Zimmer sichtbar sind einzig zwei diskrete Sensoren an der Decke.»
Übrigens: Das Alterszentrum zur Rose hat QUMEA als erste Institution in der Schweiz in die SmartLiberty-Plattform integriert, zusammen mit Swisscom und dem Hersteller. Die Mitarbeiter*innen seien zufrieden mit den neuen digitalen Tools, stellt Reto Weber fest. «Pflegefachleute sind grundsätzlich nicht sehr IT-affin. Aber weil der Nutzen so offensichtlich ist, können sie sich einen Alltag ohne diese zeitgemässen Hilfsmittel nicht mehr vorstellen. Die Pflegeberufe werden durch die Digitalisierung insgesamt aufgewertet.»
Früher bereiteten die TV-Geräte der Bewohner*innen dem Team des Alterszentrums Bauchschmerzen: Die Senderlisten gerieten durcheinander, viele Bewohner*innen waren mit der Bedienung überfordert. «Wir investierten viel zu viel Zeit in das Troubleshooting», erinnert sich Reto Weber. Mit der Einführung von blue TV Host hat das Alterszentrum Tabula Rasa gemacht. Es schaffte 48 moderne, einheitliche Geräte an. Die Senderliste wird zentral am PC programmiert. Um ungewollte Aktionen zu verhindern, ist jede Fernbedienung mit einer speziellen und sturzfesten Hülle ausgestattet, die Swisscom für Alters- und Pflegeheime hat entwickeln lassen. Dazu Reto Weber: «Mit ihr sind ausschliesslich die wichtigsten Funktionen wie Ein/Aus, Lautstärke oder Programmwahl zugänglich. Gerade für Menschen mit kognitiven Einschränkungen ist dies extrem hilfreich. Mit blue TV Host haben wir nicht nur unseren Aufwand massiv reduzieren können. Wir nutzen es auch als Informationsmedium. Auf der Startseite der TVs erscheint unser eigener Infokanal. Hier präsentieren wir u. a. das Aktivierungsprogramm, den aktuellen Speiseplan oder neu eintretende Mitarbeiter*innen.»