Hintergrund Cloud-Zertifikate
Cloud-Zertifikate sind ein Indiz für Qualität und Sicherheit. Aber nur regelmässige Audits liefern eine belastbare Aussage über alle relevanten Aspekte von Passwortmanagement bis Disaster Recovery.
Text: Urs Binder,
Vertraue, aber prüfe nach. Dieses russische Sprichwort passt bestens, wenn es um die Sicherheit und Zuverlässigkeit von Cloud-Providern und Cloud-Diensten geht. Nehmen wir als Beispiel ein Handelsunternehmen: Stammdaten und kundenspezifische Transaktionen müssen vertraulich behandelt werden und dürfen keinesfalls in falsche Hände geraten – sonst springen die Kunden ab. Preiskalkulationen und Vereinbarungen mit Lieferanten gehen ausschliesslich die beteiligten Parteien etwas an. Das gleiche gilt für Personaldossiers und Lohndaten. Und dass die IT tagelang nicht funktioniert oder Daten verloren gehen, kommt überhaupt nicht in Frage. Zu wichtig sind die IT-Systeme fürs Geschäft.
Das alles gilt selbstverständlich auch, wenn die Systeme im hauseigenen Rechenzentrum stehen. Wer seine IT jedoch ganz oder teilweise der Cloud übergibt, braucht die Gewähr, dass auch der Provider bezüglich IT-Sicherheit, Datenschutz und Systemverfügbarkeit alle erforderlichen Massnahmen getroffen und umgesetzt hat.
Zertifikate liefern einen Nachweis der Vertrauenswürdigkeit von Cloud-Anbietern, deren Rechenzentren und einzelner Cloud-Services. Vier Beispiele:
Solche Zertifizierungen berücksichtigen Normen und Vorgaben für verschiedene Bereiche des Designs und Betriebs von Rechenzentren, ergänzt durch Cloud-spezifische Merkmale und Controls bezüglich Vertraulichkeit und Funktionalität.
Zertifikate stellen jedoch immer bloss eine Momentaufnahme dar, liefern keine fortwährende Überwachung der Systeme und Services und gehen nicht auf die einzelnen Kunden der erbrachten Services und ihre individuellen Bedürfnisse ein.
Gerade regelmässige Audits sind es aber, was Cloud-Kunden wirklich weiterhilft. Das Ziel ist es, dem Kunden Transparenz und Visibilität über alle Systemcharakteristiken zu verschaffen. Wenn ein Provider dies bieten kann, profitiert der Kunde zweifach: Er kann sich von der Qualität und der adäquaten Umsetzung der Services und der Sicherheitsmassnahmen überzeugen. Und er kann anhand der Zertifizierungen und Berichte nachweisen, dass er seine eigene Sorgfaltspflicht erfüllt.
Swisscom als Cloud-Provider setzt dazu auf vier Standbeine: