Telefonbetrug erkennen: Diese Tricks sollten Sie kennen

Die Gefahr ist zwar bekannt: Immer wieder versuchen Betrüger, über das Handy an persönliche Daten oder Geld zu gelangen. Doch die Betrugswelle ebbt nicht ab – weil ganz offensichtlich immer noch (zu) viele Menschen in die Falle tappen. Und weil Betrüger immer raffinierter werden. Besonders Smarthone-Nutzer sind im Visier von Kriminellen, da unsere mobilen Alleskönner nicht nur für Anrufe, sondern auch für SMS, E-Mails, Apps und zum Surfen genutzt werden. Wir stellen Ihnen besonders häufige Betrugsmaschen vor – und zeigen, wie Sie sich schützen können.

Eine unbekannte Person hält ein Mobiltelefon in ihren Händen, über dem Handy ist ein rotes Warnsymbol zu sehen.

Nicht jeder Anruf ist Grund zur Panik – aber Vorsicht und eine gewisse Grundskepsis sind immer ratsam.
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📲 Smishing (SMS-Phishing)

So funktioniert’s: Sie erhalten eine SMS, die angeblich von einer vertrauenswürdigen Quelle stammt – zum Beispiel Ihrer Bank, einem Paketdienst oder auch von Swisscom. In der Nachricht wird oft ein dringendes Problem geschildert: «Ihr Konto wurde gesperrt!», «Sie müssen Ihr Login aktualisieren», oder «Ihr Paket konnte nicht zugestellt werden.» Ein Link führt Sie zu einer gefälschten Website, wo Sie persönliche Daten eingeben sollen.

Schutzmassnahmen:

  • Klicken Sie niemals auf verdächtige Links in SMS-Nachrichten.
  • Überprüfen Sie den Absender sorgfältig.
  • Kontaktieren Sie im Zweifel den offiziellen Kundendienst des angeblichen Absenders.
  • Bitte beachten Sie: Wir von Swisscom bitten unsere Kunden (genau wie auch alle anderen seriösen Firmen) nie per SMS um Passwörter oder vertrauliche Daten.
  • Phishing wird natürlich nicht nur via SMS betrieben, Betrüger nutzen auch andere Messenger-Dienste wie etwa WhatsApp.

ℹ️ Falsche IT-Support-Anrufe

So funktioniert’s: Gleiches Prinzip wie beim Smishing (oben) – aber per Telefonanruf: Betrüger behaupten, sie seien von einem IT-Support-Team – häufig wird der Name Microsoft dafür missbraucht. Die Anrufer warnen vor einem angeblichen Virus auf Ihrem Computer und fordern Sie auf, eine Fernzugriffssoftware zu installieren, um das Problem zu beheben. So erhalten sie Zugriff auf Ihre Daten – und die echten Probleme fangen dann erst an.

Schutzmassnahmen:

  • Seriöse, grosse IT-Konzerne wie Microsoft rufen Sie niemals unaufgefordert an, vor allem nicht als Privatperson.
  • Legen Sie sofort auf, wenn jemand am Telefon, den Sie nicht kennen, Zugriff auf Ihren Computer verlangt.

📞 Wangiri-Betrug (Ping Call)

So funktioniert’s: Sie erhalten einen Anruf von einer unbekannten, meist internationalen Nummer, der nach nur einem Klingeln abgebrochen wird. Die Hoffnung der Betrüger: Sie haben den Anruf knapp verpasst oder entdecken die Nummer bei Ihnen auf dem Handy unter «verpasste Anrufe» – und rufen zurück. Der Rückruf führt dann direkt zu einer teuren Mehrwertnummer, wodurch hohe Kosten für Sie entstehen.

Schutzmassnahmen:

  • Rufen Sie unbekannte internationale, «komisch anmutende» Nummern nie zurück (es sei denn, Sie sind – beruflich oder privat – sehr international unterwegs: In diesem Fall überprüfen Sie die Nummer und deren Herkunft bestenfalls kurz, indem Sie sie vorab googeln oder in Telefonverzeichnissen nachschauen)
  • Aktivieren Sie eine Sperre für teure Auslands- oder Mehrwertnummern in Ihren Geräteeinstellungen oder bei Ihrem Anbieter. Der Swisscom Callfilter bietet eine einfache, kostenlose Möglichkeit, Rufnummern dauerhaft zu sperren.

📢 Vishing (Voice Phishing)

So funktioniert’s: Betrüger geben sich am Telefon als Bankmitarbeitende, Polizisten (oder allenfalls auch Swisscom-Techniker) aus. Sie behaupten, es gebe ein Sicherheitsproblem mit Ihrem Konto, dem Telefon oder sonst was – und fordern Sie auf, sensible Daten am Telefon preiszugeben. Das können Passwörter, Adressen, persönliche Einstellungen oder dergleichen sein.

Schutzmassnahmen:

  • Geben Sie niemals Passwörter oder PINs am Telefon weiter, wenn Sie sich beim Anrufer nicht zu 100% sicher sind.
  • Beenden Sie das Gespräch im Zweifel und rufen Sie selbst die offizielle Nummer oder Service-Hotlines des Unternehmens an, unter dessen Name sie der Anrufer kontaktiert hat.

🤳 Fake-App-Betrug

So funktioniert’s: Betrüger entwickeln gefälschte Apps, die wie legitime (seriöse) Anwendungen aussehen. Nach der Installation können sie über diese Applikation Zugriff auf Ihre Daten oder sogar Ihr Bankkonto erhalten – oder im Hintergrund Daten sammeln.

Schutzmassnahmen:

  • Installieren Sie Apps nur aus offiziellen App-Stores (Google Play Store für Android-Smartphones, oder Apple App Store für iPhones).
  • Überprüfen Sie Bewertungen der Apps durch andere Nutzerinnen und Nutzer sowie die Entwicklerinformationen.
  • Googeln Sie nötigenfalls die App, die Sie installieren möchten (vor allem, wenn sie nicht aus einem der beiden offiziellen App-Stores ist) und werfen Sie einen Blick auf Erfahrungsberichte anderer.

👵🏻 Der Enkeltrick

Diese Betrugsmasche, auch als «Schockanruf» bekannt, reisst nicht ab, weil sie offenbar immer noch häufig genug zu funktionieren scheint: Betrüger rufen bevorzugt Seniorinnen oder Senioren an und geben sich als deren Enkel, Nichte oder Neffe (manchmal auch als Polizist oder Anwalt) aus. Vergleichsweise häufig wählen sie dafür auch Festnetznummern. Am Telefon schildern sie eine Notlage, in der sich der oder die Verwandte scheinbar befindet – und bitten um dringende (also möglichst schnelle) finanzielle Hilfe.

Schutzmassnahmen:

  • Bleiben Sie ruhig und überprüfen Sie die Geschichte, die Ihnen da erzählt wird, indem Sie die vom Anrufer erwähnte Person persönlich kontaktieren: Schreiben Sie eine WhatsApp-Nachricht/SMS, rufen Sie sie an (oder bitten Sie bei Nicht-Erreichbarkeit um kurzen Rückruf).
  • Solange Sie die entsprechende Person aus Ihrem Umfeld nicht persönlich erreicht haben, überweisen Sie niemals Geld und händigen Sie auch nie Wertsachen an unbekannte Personen aus.
  • Sollte man Sie trotz «Abwimmeln» weiterbelästigen oder unter Druck setzen wollen: Informieren Sie umgehend die Polizei – und lassen Sie dies auch die Person wissen, die sie belästigt.

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