Produkt-Kombitest
Klein oder Oho: Welcher UE-Speaker passt besser zu dir?
Wenn es um portable Speaker geht, mischt Ultimate Ears (kurz UE) seit Jahren ganz vorne mit. Auch mit dem «Boom 3» und dem etwas grösseren Bruder, dem «Megaboom 3», ist der Soundschmiede aus Kalifornien wieder ein toller Wurf gelungen. Wir haben die beiden äusserst beliebten Bluetooth-Speaker getestet, miteinander verglichen und können dir die Kaufentscheidung erleichtern.
«Das Beste aus zwei Welten» – mit diesem geflügelten Ausdruck wurde schon so manches Produkt angepriesen. In der Realität zeigt sich aber meist schnell, dass man Welten doch nur selten vereinen kann. Mit einem grossen, sperrigen Auto ist es nun mal mühsamer im Parkhaus – ein kleines, wendiges bietet dafür weniger Platz für die Einkäufe. Ähnlich verhält es sich auch bei Sound-Speakern, zum Beispiel dem «UE Boom 3» und dem «UE Megaboom 3». Man ist versucht zu sagen: leider. Denn wenn man die Handlichkeit des einen mit der Ausdauer sowie dem Sound des anderen kombinieren könnte, käme man der Perfektion tatsächlich nahe. So aber muss man sich entscheiden. Am besten stellst du dir dabei die Frage, was du willst – oder mehr noch, was du brauchst. Überleg’ dir also am besten: Für was wird der Speaker bei dir überwiegend zum Einsatz kommen?
Vorab kurz zu paar grundsätzlichen Dingen:
- Der «Boom 3» Speaker ist ein Leichtgewicht und durch seine kompakten Masse ultra-portabel. Damit ist er der perfekte Begleiter für jeden Ausflug und jede Situation: Er passt ins Handtäschchen, den Rucksack – ja sogar in eine Jackentasche. In Sachen Mobilität hat der «Boom 3» also ganz klar die Nase vorn. Soundmässig backt der 600 Gramm leichte Lautsprecher aber kleinere Brötchen.
- Der «Megaboom 3» hat dasselbe coole Design wie der kleinere Bruder – der Name lässt aber erahnen: Hier geht noch mehr – der Speaker ist dafür allerdings auch etwas grösser und schwerer. Handtäschchen oder Jackentasche scheiden da zum Mitnehmen definitiv aus – dafür spielt die 900 Gramm schwere Soundmaschine beim Klang ihre Trümpfe aus und ist noch in einer weiteren Disziplin absolute Spitze.
Treue und robuste Alltagsgefährten
In unserem Alltagstest zu Hause und im Büro schlugen sich beide Speaker wacker: Wir haben sie über Bluetooth mit dem Fernseher respektive dem Beamer verbunden, nutzten Sie als (deutlich klangvollere) Alternative zum Laptop-Audio-Ausgang und hatten sie selbstverständlich auch zum Podcast- und Musikhören mit dem Smartphone im Einsatz, was letztlich ja die Kernkompetenz dieser Geräte ist. Die Verbindung über Bluetooth (WLAN ist nicht an Bord) hat stets tadellos und schnell funktioniert, ohnehin ist die Bedienung der Speaker über nur drei Tasten sehr einfach und intuitiv (regelt man die Lautstärke über das Smartphone, ist es sogar nur eine einzige Taste: diejenige oben auf dem runden Gehäuse). Hier zeigt sich die jahrelange Erfahrung von UE im Bereich des Handlings. Beide Speaker sind komplett wasserdicht und schwimmfähig, wobei sie aber nicht länger als eine halbe Stunde im Wasser bleiben sollten. Eine Party draussen im Freien überstehen sie aber in jedem Fall problemlos, auch wenn’s feuchtfröhlich zu und her geht. Die Staub- und Sturzresistenz, welche der Hersteller betont, können wir ebenso klar bestätigen. Sowohl der eine als auch der andere: Die UE-Speaker sind superrobust und halten einiges aus. Ebenfalls für beide gleichermassen praktisch ist die kostenlose UE-App, über die man grundlegende Klangeinstellungen nach seinem eigenen Geschmack anpassen kann. Zwar sind die Settings nicht sehr umfangreich und auch nicht wahnsinnig ausgeklügelt – doch um Höhen, Tiefen und Mitteltöne nach seinem Gusto einzustellen, reichts aus. Voreingestellte Klangprofile, wie andere sie anbieten, gibt es nicht. Braucht aber auch nicht jeder.
Per App geht die Party ab
Weitaus cooler als das Standard-Feature des Equalizers ist die App-Funktion «Partyup», die man nutzen kann, sobald man zwei oder mehr UE-Speaker besitzt. Dann nämlich kann man sie über besagte Funktion in der App zusammenführen und seine Musik auf – Achtung – über 100 (!) verschiedenen Speakern hören. Ob das in der Praxis schon mal jemand ausprobiert hat? – Keine Ahnung. Fest steht: Mit Partyup geht tatsächlich die Party ab – vor allem, wenn man bedenkt, dass man in der Funktion nicht nur die hier beschriebenen «Boom 3» und «Megaboom 3» Speaker koppeln kann, sondern auch die riesige «Hyperboom» von UE, die für sich allein schon furchteinflössend laut ist. Natürlich kannst du über die UE-App deine Speaker auch ein- und ausschalten und hast den aktuellen Akkustand jederzeit im Blick. Cool wär’, wenn man zusätzlich zu den reinen Akku-Prozenten auch noch eine Angabe hätte, wie lange man beim derzeitigen Akkustand noch Musik hören kann, also eine Art «Resthördauer». Diese Funktion fehlt aber nicht nur bei UE, sondern auch bei den allermeisten anderen Herstellern.
Kommen wir nun also zu den individuellen Stärken und Schwächen der beiden Testkandidaten – und dazu, für was sie sich besonders eignen:
BOOM 3 – Für die Hintergrundmusik, das Homeoffice oder den Lieblingspodcast
Wir müssen ehrlich sein: Der «Boom 3» Speaker klingt gut – mehr aber auch nicht. Dem schicken, kleinen Gehäuse fehlt schlicht der Resonanzkörper, um richtig satten Sound zu erzeugen. Und die verbauten Komponenten sind bestimmt von guter Qualität, aber sie sind halt kompakt – weil sie kompakt sein müssen. Wer also Wunderdinge erwartet, was den Sound betrifft, der dürfte eventuell etwas enttäuscht sein beim ersten Druck auf die Play-Taste seiner Playlist. Uns hat der «Boom 3» dennoch gefallen, vor allem um damit – eher im Hintergrund – Musik zu hören, zwischendurch auch mal Radio. Ganz hervorragend schlägt er sich zudem bei gesprochenen Inhalten, zum Beispiel Podcasts oder Hörbüchern. Da braucht es keine übertriebenen Bässe – und die Mittel- und Hochtöne kommen glasklar zur Geltung. Auch für eine Video-Konferenz im Homeoffice ist der «Boom 3» eine super Ergänzung, um jede & jeden akkurat zu hören (Aber Achtung: Eine Freisprecheinrichtung zum Telefonieren gibt’s nicht). Hinzu kommt die sehr wertige Verarbeitungsqualität und das verwendete Material. Man nimmt den «Boom 3» Speaker immer wieder gern in die Hand, denn er fühlt sich einfach toll an. Ohnehin ist er durch seine kompakten Masse und das bescheidene Gewicht ein äusserst treuer Begleiter für unterwegs. Treibt man’s mit der Lautstärke nicht auf die Spitze, hält der Akku rund 10 Stunden durch, was ein sehr erfreulicher Wert ist. Klassenbester wird der «Boom 3» damit aber nicht.
Gefällt uns sehr:
- Cooles Design
- Hervorragende Verarbeitung
- Wasserdicht und schwimmfähig
- Super-portabel
- Gute Akkulaufzeit
- Sehr gutes Preisleistungsverhältnis
Gefällt uns weniger:
- Keine Freisprecheinrichtung
- Eher schwacher Bass
MEGABOOM 3 – Für Musikgenuss ohne Ende, die Wohnzimmerparty & mehr
Womit wir beim Klassenbesten wären – zumindest was die Ausdauer angeht. Der «Megaboom 3» hat uns beim Testen in ungläubiges Staunen versetzt, denn in durchschnittlicher Zimmerlautstärke wollte und wollte und wollte er einfach nicht aufhören zu spielen … Die vom Hersteller genannten 20 Stunden Akkulaufzeit hat unser Exemplar locker noch um 2–3 Stunden übertroffen. Eine solche Laufdauer ist phänomenal gut, insbesondere, wenn man bedenkt, dass dieser Speaker ja auch kein Riese ist. Hinzu kommt der für diese Gerätekategorie sehr solide Klang. Ob Soul, Jazz, Pop, Rock, Hip-Hop oder Elektro-Beats: Der «Megaboom 3»-Speaker klingt deutlich voluminöser, vielschichtiger und insgesamt überzeugender als sein kleiner Bruder. Auch der Bass ist deutlich stärker, wobei andere Hersteller zeigen, dass da auch noch mehr geht. Für eine ordentliche Wohnzimmer-Sause reicht’s aber bei Weitem und auch im Freien ist der «Megaboom 3» sicherlich ein willkommener Party-Gast. Im Gesamtpaket bietet der Speaker alles, was man sich von einem immer noch sehr kompakten mobilen Lautsprecher wünscht. Mit zwei kleinen Ausnahmen: Eine Freisprechfunktion, mit der man über den Speaker auch telefonieren könnte, hätte man dem grossen Bruder schon spendieren dürfen. Auch eine Powerbank-Funktion, wie sie andere Geräte in der Kategorie bieten, hätte ihm unterwegs sicher gutgetan. Ob dir der «Megaboom 3» den Aufpreis von rund 100 Franken im Vergleich zum «Boom 3» wert ist, musst du letztlich selbst für dich entscheiden. Aus unserer Sicht ist er’s definitiv.
Gefällt uns sehr:
- Überragende Akkulaufzeit
- Überzeugender Klang
- Wasserfest & schwimmfähig
- Cooles Design
- Hervorragende Verarbeitung
- Stereo-Funktion (bei TV)
Gefällt uns weniger:
- Keine Freisprechfunktion
- Kein Aufladen des Smartphones (Powerbank-Funktion)
Kleinigkeiten, die uns zusätzlich gefreut hätten
Wenn man über die App mehrere UE-Speaker zusammenhängt, werden deren Lautstärken nicht automatisch harmonisiert, also aufeinander angepasst. So waren wir beim ersten Versuch zunächst irritiert, dass der kleinere «Boom 3» im Zusammenspiel mit dem grösseren «Megaboom 3» klar tonangebend war. Sprich: Wir hörten den Kleinen sehr prominent, den Grösseren nur so ein bisschen «nebenher». Wobei wir sofort den Reflex hatten, dass es – wenn überhaupt – umgekehrt sein müsste. Über die Lautstärke-Tasten an den Speakern konnten wir die beiden dann aber schnell ausgleichen, mussten das aber «von Hand» tun. Noch cooler wäre ein automatisches Setting, zum Beispiel eines, das den grösseren Modellen die schwere Bassarbeit und den Kleineren eher die filigranen Hochtöne überträgt. Da wäre technisch sicherlich noch einiges machbar. Wer weiss, vielleicht legt UE bei der «Partyup»-Funktion ja in Zukunft noch was nach. Zweiter kleiner Makel – wenn auch nur ein Detail am Rande: Ein USB-C-Ladeanschluss an den beiden Speakern wäre im Alltag deutlich praktischer als der fummelige Micro-B-Port.
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