Online-Kriminalität
WhatsApp-Betrug erkennen und vermeiden: So schützt du dich
«Wenn es aussieht wie eine Ente, schwimmt wie eine Ente und quakt wie eine Ente, dann ist es wahrscheinlich eine Ente.» Gerade wenn es um WhatsApp-Betrugsmaschen geht, gilt: was komisch aussieht, ist es meist auch. Klingt an sich einfach und die meisten Betrugsmaschen sind auch banal. Leider scheinen krumme Machenschaften über WhatsApp aber immer noch allzu oft erfolgreich zu sein. Was also kannst du dagegen tun?
Häufig gelesen
Eins vorneweg: WhatsApp ist ein sicheres Tool für die Kommunikation mit Freunden und Familie. Und dank der angebotenen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, können auf WhatsApp versendete Informationen auch nicht von Dritten eingesehen werden. Trotzdem kommt es auch auf dieser Plattform immer wieder zu Fällen von Online-Betrug. Hier erfährst du wann Vorsicht geboten ist und was du tun kannst, um dich zu schützen.
1. Verdächtige Anrufe und Nachrichten von unbekannten Nummern
Aus evolutionärer Sicht ist unsere natürliche Neugier und Hilfsbereitschaft ja durchaus sinnvoll, wenn nicht sogar überlebenswichtig. Im Umgang mit unbekannten Anrufen können sich diese positiven Charakterzüge jedoch schnell zum Nachteil entwickeln.
Social-Engineering-Taktiken zielen sehr hinterlistig auf eben genau diese Eigenschaften ab. Dabei wird ein potenzielles Opfer auf äusserst manipulative Weise bedrängt, z.B. indem eine Notlage vermeintlicher Angehöriger vorgegaukelt oder auf andere Weise auf psychischer Ebene massiv Druck aufgebaut wird. In den meisten Fällen mit der Absicht an persönliche Informationen, Bankdaten oder auch Bargeld zu kommen.
Wenn Du in eine solche Situation gerätst, halte kurz inne und denke nach.
Achte auf verdächtiges Verhalten:
- Wird eine unbekannte Nummer verwendet?
- Wirst du gedrängt?
- Wirst du bedroht oder gebeten, der Person zu vertrauen?
- Wirst du gebeten, Geld zu überweisen oder ein Passwort, eine PIN oder persönliche Informationen zu teilen?
Wie gesagt, solche Methoden zielen auf unsere Hilfsbereitschaft ab und nutzen diese dann schamlos aus. Lass dich nicht auf sowas ein! Und gib auf keinen Fall Passwörter, PIN- oder Verifizierungscodes weiter.
Möglicherweise wirst du auch in ein Gespräch verwickelt und darum gebeten, eine fremde Nummer anzurufen. Durch eine verdeckte Weiterleitung deines Anrufs kann dann, ohne dein Wissen, ein Einmalpasswort angefordert und auf diese Weise Zugriff auf dein WhatsApp-Konto erlangt werden.
Auch hier hilft eine gesunde Portion Misstrauen: Sei immer skeptisch, wenn du aufgefordert wirst eine fremde Nummer zu kontaktieren.
2. Unverhoffte Geschenke
Spektakuläre Preise und Geschenke, Gutscheine, grossartige Lottogewinne oder auch eine Einladung zu «WhatsApp Gold»… klingt zu schön, um wahr zu sein? Genau das ist es meistens auch. Fall nicht darauf rein!
Klicke niemals auf dubiose fremde Links. Betrachte grundsätzlich jede Nachricht zu Lotterien und Gewinnspielen als potenziell gefährlich.
Achtung: Es gibt nur eine kostenpflichtige Version von WhatsApp, namentlich die WhatsApp Business Premium App. «WhatsApp Gold» existiert nicht.
3. Identitätsdiebstahl via QR-Code
Nur schon durch das Scannen eines fremden QR-Codes gibst du möglicherweise sensible Informationen preis. Die betrügerischen QR-Codes kommen oft sogar mit integrierten Firmenlogos daher, um einen vertrauenswürdigen Anschein zu erregen.
Vermeide es, auf Links zu klicken oder Codes zu scannen, die dir unaufgefordert zugesendet werden. Auch hier gilt: Vorsicht, wenn mit sensationellen Preisen und Geschenken gelockt wird.
4. Unerwartete «Hilfe» vom Tech-Support
Statt dich ewig in der Warteschlaufe vom Kundendienst Musik hören zu lassen, meldet sich WhatsApp direkt bei dir persönlich, um die Sicherheit deines Kontos zu prüfen? Welch zuvorkommender Service! Oder doch eher: zu schön, um wahr zu sein? Einmal mehr.
Wenn du nicht von dir aus Kontakt mit dem Kundendienst des Unternehmens aufgenommen hast, handelt es sich wahrscheinlich um einen Betrugsversuch.
5. «Die Chance deines Lebens!»
Beim Kryptowährungs- oder generell Anlagebetrug werden dir lukrative Investitionsmöglichkeiten präsentiert, wobei dir angeblich eine hohe Rendite winkt. Schnell und unkompliziert.
Wie du siehst, zieht sich das Muster durch und die gemeinsamen Nenner sind: unaufgeforderte Angebote, welche einfach immer ein bisschen zu gut klingen, um wahr zu sein und/oder sehr dringend resp. zeitlich begrenzt sind.
6. «Die Liebe deines Lebens!»
Auch in der Liebe lockt das grosse Glück. Besonders hinterlistig, fast schon bösartig ist die «Romance Scam», «Love Scam» oder auch «Catfishing» genannte Betrugsmasche, bei der oft über Wochen oder sogar Monate, mit fingierten Profilen, eine romantische Beziehung suggeriert und Vertrauen aufgebaut wird, um Geld oder sensible Daten zu erbeuten.
Neben dem finanziellen Verlust und den möglicherweise gehackten Konten erleiden die Opfer hier auch einen potenziell traumatisierenden Vertrauensverlust, da ihre Einsamkeit, Unsicherheit und ihre Hoffnungen auf besonders fahrlässige und verwerfliche Weise gezielt ausgenutzt werden.
Offensichtliche Red Flags – so erkennst du die «romantischen» Kriminellen: Sie verwenden oft Stockfotos auf ihren Profilen, haben nur wenige Kontakte, sind nur selten aktiv und verweigern oft dich persönlich zu treffen oder bei einem Videoanruf ihr Gesicht zu zeigen. Manche gehen aber leider auch geschickter vor. Sei also auch hier und grundsätzlich immer vorsichtig, wenn dich jemand um Geld oder persönliche Informationen bittet.
7. Unseriöse Spendenaufrufe
Beim sogenannten Wohltätigkeitsbetrug wird unsere Hilfsbereitschaft und unser Wille Gutes zu tun dreist missbraucht, um fleissig Geld zu sammeln… allerdings eher für den eigenen, ganz persönlichen «guten Zweck».
Seriöse Organisationen, die wirklich einer guten Sache dienen, versenden in der Regel nicht wahllos Textnachrichten per WhatsApp. Bei unaufgeforderten Geldanfragen sollten bei dir also stets die Alarmglocken läuten. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich lediglich um eine neuartige Online-Betrugsmasche handelt, ist hoch.
Zum Abschluss haben wir hier die wichtigsten Punkte noch einmal für dich zusammengefasst.
Vorsicht bei:
- unaufgeforderten Anrufen oder Textnachrichten von unbekannten Nummern.
- Formulierungen, die Handlungsdruck erzeugen.
- Bitten um Geld oder persönliche Daten.
- Gewinnbenachrichtigungen, Lotterie, Preisausschreiben, Prämien, Coupons etc.
5 präventive Tipps in Kürze:
- Aktiviere die 2-Faktor-Authentifizierung.
- Klicke nicht auf verdächtige Links und lade keine verdächtigen Anhänge herunter.
- Ignoriere Nachrichten von unbekannten Nummern und blockiere die Absender.
- Wähle starke Passwörter, auch für deinen WhatsApp-Account.
- Schütze deine Geräte vor Viren, Hackern, Malware und vertraue auf unsere prämierten Sicherheits- und Service-Angebote von blue Security & Service.
Falls du bereits Opfer von Online-Betrug auf WhatsApp geworden bist:
- Blockiere die verdächtigen Kontakte.
- Ändere dein Passwort, deinen WhatsApp-PIN und aktiviere die 2-Faktor-Authentifizierung.
- Informiere WhatsApp umgehend über den Betrug.
- Wenn du befürchtest, dass deine Zahlungsdaten geleakt wurden, wende dich an deine Bank oder deinen Kartenaussteller, um etwaige Abbuchungen zu stornieren.
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