Diese fünf Trends verändern den Arbeitsplatz
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Diese fünf Trends verändern den Arbeitsplatz

Das «BrainGym», der Coworking Space von Swisscom an der Genfergasse 14 in Bern.

Das Beratungsunternehmen Deloitte führte in Zusammenarbeit mit Research NOW eine repräsentative Umfrage unter 1000 in der Schweiz wohnhaften Personen durch. Darüber hinaus wurden zwischen Dezember 2015 und Januar 2016 Experteninterviews durchgeführt und Betreiber von Coworking Spaces befragt. Die Antworten zeigen fünf Trends auf, wie sich die Arbeitswelt künftig verändern wird.

1. Arbeitskräfte werden mobil

75 Prozent der Schweizer Bevölkerung arbeiten im Dienstleistungssektor. Tätigkeiten, die vorwiegend aus Wissens- und Kopfarbeit bestehen, nehmen in diesem Sektor zu. Der mobile Internetzugang und die Verbreitung von Notebooks, Tablets und Smartphones tragen dazu bei, dass wissensbasierte Tätigkeiten zunehmend mobil und ortsungebunden ausgeführt werden können. Mit der Digitalisierung schwindet somit die Abhängigkeit vom Büro-Arbeitsplatz.

2. Sharing Economy: Das Prinzip des Teilens

Airbnb und Uber sind lediglich zwei prominente Vertreter der Sharing Economy, der Wirtschaft des Teilens. Neben Gütern werden auch Dienstleistungen auf Online-Vermittlungsplattformen angeboten. Die Arbeit auf Abruf verbreitet sich auch in der Schweiz und macht Arbeitskräfte immer mehr zu Freelancern. 25 Prozent aller Personen im erwerbsfähigen Alter gehen projektbasierten, temporären und zusätzlichen Arbeiten nach. Diese Tendenz ist stark steigend.

3. Flexible Arbeitsplätze auf dem Vormarsch

Je mehr Arbeitskräfte mobil und selbständig sind, desto mehr verliert der fixe Arbeitsplatz an Bedeutung. Gemäss der Studie hat die Hälfte aller Schweizer Beschäftigten das Potenzial, ihre Arbeit mobil zu verrichten. Heute arbeiten erst 28 Prozent aller Schweizer im erwerbstätigen Alter mindestens einen halben Tag pro Woche im Homeoffice. Von den übrigen 72 Prozent würde ein Drittel in Zukunft auch gerne von zu Hause aus arbeiten.

4. Coworking als Ergänzung zu Home Office

Als weitere Alternative zum konventionellen Büro des Arbeitgebers sind Coworking Spaces entstanden. Dabei handelt es sich um Bürogemeinschaften, bei der Arbeitsplätze auf Stundenbasis gemietet werden können. Diese sind insbesondere bei Freelancern und Start-ups sehr beliebt.

5. Unternehmen machen sich stark für «smarte» Arbeitsmodelle

Flexible Arbeitsplatzmodelle werden auch von Schwergewichten der Schweizer Wirtschaft gefördert. Im letzten Jahr riefen unter anderem Swisscom, Microsoft und SBB die Work Smart Initiative ins Leben. Seither haben sich über 55 Schweizer Unternehmen mit der Unterzeichnung der Work Smart Charta dazu verpflichtet, flexible Arbeitsplatzmodelle zu fördern.

Flexibilität und Unabhängigkeit für Arbeitskräfte

Flexible Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmodelle haben zahlreiche Vorteile. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren von mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird erleichtert, der Arbeitsweg reduziert und dadurch das Verkehrsnetz entlastet.

Allerdings fallen die neuen Mikrounternehmer nicht unter den geltenden Arbeitnehmerschutz, da sie selbstständig erwerbstätig sind. Neben der finanziellen Unsicherheit besteht auch die Gefahr, dass der soziale Austausch mit Arbeitskollegen verloren geht. Gezielte Vorkehrungen können hier Abhilfe schaffen.

Steigerung der Produktivität und Zufriedenheit

Diverse Studien zeigen, dass Mitarbeiter, die ihren Arbeitsalltag flexibel gestalten können, produktiver und zufriedener sind – ein wichtiges Kriterium für Führungskräfte in Unternehmen zur Förderung dieser neuen Arbeitskultur. Unternehmen können zudem die eigene Infrastruktur besser nutzen und die Auslastung der Gebäude optimieren, indem sich beispielsweise die benötigte Bürofläche reduzieren lässt.

Unternehmen müssen dabei geeignete Massnahmen implementieren, damit die Abstimmung im Team und die Identifikation mit dem Arbeitgeber hoch bleiben. Der Umgang mit vertraulichen Daten im öffentlichen Raum stellt eine weitere Herausforderung für Unternehmen dar. Die Aufklärung und Schulung der Arbeitskräfte ist daher ein zentrales Element für die erfolgreiche Implementierung neuer Arbeitsmodelle.

Dieser Artikel erschien ursprünglich im Nachhaltigkeitsblog von Swisscom.