Hochwertige Fenster auf Massanfertigung sind das Kerngeschäft der Huber Fenster AG. Im Interview erklärt CEO Pascal Huber, weshalb Digitalisierung zentral für das Familienunternehmen ist und weshalb er bei solchen Projekten Mitarbeitende als interne Influencer einsetzt.
Auf welche Errungenschaft Ihres Unternehmens sind Sie besonders stolz?
Pascal Huber: Wir gehören zu den ersten, die Fenster digital erlebbar machen. Das zeigt den Kunden die unterschiedlichen Möglichkeiten und Optionen visuell auf. Dies ist dank dem Konfigurator «Huberfenster» möglich, der auf unserer Homepage zu finden ist. Er bietet Architekten zugleich die Möglichkeit, die konfigurierten Elemente als Zeichenvorlagen herunterzuladen und damit die Planung zu beschleunigen.
Als Objekt-Highlight steht für uns klar die Revitalisierung des Hauptbahnhofs Zürich an erster Stelle. Für diese Objekt konnten wir 54 Eichentüren mit einer Abmessung von 3 mal 6,5 Metern gemäss dem Originalzustand bei Erstellung des HB Zürich nachbauen. Unter dem alten Kleid der Türen steckt nun aber neuste Technik. Je nach Mieterausbau können die Türen individuell ausgerüstet werden, ohne dabei die Optik der Türen zu verändern.
Wie unterstützt Sie Digitalisierung bei der Arbeit?
Digitalisierung ist bei uns elementar. Von der internen Kommunikation über Beekeeper, der einheitlichen Planung und Ablage und dem stetigen mobilen Zugriff für die Projektleiter, Produktionsplanung und Stundenermittlung, Anbindung von Partnerunternehmen an unser ERP oder die Kundengewinnung über den Konfigurator. Gleiches gilt für die externe Kommunikation über die unterschiedlichen Social-Media-Kanäle.
Was war Ihr letztes Digitalisierungsprojekt?
Wir haben 2020 die gesamte Produktion digitalisiert und können bis zur Montage und zum Service auf Papier komplett verzichten. Die Zugänglichkeit für Planungsgrundlagen wurden mit dem Konfigurator vereinheitlicht und sie sind nun für alle Architekten und Planer jederzeit verfügbar. Jegliche internen Informationen werden über Beekeeper kommuniziert. Damit erhalten alle Mitarbeitenden ungeachtet des Standorts oder der Abteilung zur gleichen Zeit die gleichen Informationen.
Des Weiteren arbeiten wir an der Optimierung unseres ERP, um die Stundenerfassung bis auf ein Fensterelement herunterbrechen zu können und damit die genaue Auslastung der Produktion zu messen sowie künftige Aufträge exakt einzuplanen.
Wie haben Sie die Mitarbeitenden auf diese Digitalisierungsreise mitgenommen?
Step-by-Step, wie bei allen Neuerungen. Bei einigen Projekten sind wir mit «Champions» vorangegangen. Dies ist eine kleine Gruppe von Mitarbeitenden, die im Prozess bereits geschult wurden, weitere schulen konnten und bei Fragen anderen Mitarbeitenden zur Seite standen. Influencer im eigenen Unternehmen sozusagen.
Was bedeutet für Sie Innovation?
Innovation bedeutet für uns, sich internen wie externen Herausforderungen zu stellen und diese als Chance zu sehen. Dabei entstanden bereits unterschiedliche Produkte für Kunden oder Optimierungen für Prozesse und Abläufe. Innovationen sind Investitionen in unsere Zukunft als KMU, die uns vom allgemeinen Markt abheben.
Welches sind die aktuellen Herausforderungen für Ihr KMU?
Diese sind vielfältig. Einerseits der Krieg in der Ukraine für unsere dortige Tochterfirma Divario UA und die damit verbundenen Transportherausforderungen über Polen. Oder die Rekrutierung von Mitarbeitenden für den Militärdienst in der Ukraine. In der Schweiz sind die Herausforderungen nicht gleich dramatisch. Es ist die klassische Rekrutierung von Fachkräften. Nicht, dass dies unmöglich wäre. Sie ist einfach sehr viel aufwändiger geworden.
Swisscom, Ihre Begleiterin auf der Digitalisierungsreise
Nutzen Sie die Digitalisierung in Ihrem KMU, um Fachkräftemangel und Margendruck entgegenzuwirken und die Effizienz zu steigern. Swisscom unterstützt Sie dabei und hilft Ihnen, heutige und zukünftige Chancen der Digitalisierung zu nutzen.
Über Huber Fenster AG
Huber Fenster mit Hauptsitz in Herisau (AR) fertigt so gut wie alle Fenster als Spezialanfertigungen nach den Wünschen und Vorstellungen der Architekten und Bauherren. Das unabhängige, mittelständische Familienunternehmen ist seit 140 Jahren genau darauf spezialisiert: qualitativ hochstehende Fenster und individuelle Fassadenelemente. Als wichtigsten Erfolgsfaktor erachtet die Firma ihre 101 Mitarbeitenden, die von den drei Brüdern Matthias (COO), Pascal (CEO) und Sebastian Huber (CFO) in fünfter Generation geführt werden. Am Prix SVC Ostschweiz 2024 gewann Fenster Huber den dritten Platz, der von Swisscom gesponsort wird.
Informatives Interview;
Schön wäre es, wenn SWISSCOM wüsste, dasselbe Herisau in Appenzell Ausserrhoden liegt.
Guten Tag Herr Ludwig, besten Dank, und Sie haben natürlich völlig recht. Dass das mir als Ostschweizer passiert… Ist natürlich korrigiert.
Freundliche Grüsse aus der Redaktion
Andreas Heer