Die Ski werden bei Stöckli von Hand gefertigt. Aber der Alltag würde ohne Digitalisierung nicht funktionieren. Im Interview spricht CEO Marc Gläser darüber, wie er die Mitarbeitenden auf die Digitalisierungsreise mitnimmt – und weshalb ihm zwei Rekorde wichtig sind.
Auf welche Errungenschaft Ihres Unternehmens sind Sie besonders stolz?
Marc Gläser: Der diesjährige Produktionsrekord in unserer Skimanufaktur ist für mich von grosser Bedeutung. Denn erstmals in der Geschichte von Stöckli haben wir über 70’000 Paar Ski hier an unserem Standort in Malters produzieren können. Darauf bin ich besonders stolz. Ein sehr wichtiger Meilenstein und eine herausragende Leistung unserer Mitarbeitenden.
Im Rennsport waren es dieses Jahr die Erfolge mit Marco Odermatt inklusive seinem Punkterekord von 2042 Punkten. So halten wir nun sowohl bei den Frauen mit Tina Maze (2414 Punkten) als auch bei den Männern mit Marco Odermatt den Punkterekord im Gesamtweltcup. Für eine im Weltcup vergleichbar kleine Skimarke ist das schon beeindruckend.
Wie unterstützt Sie die Digitalisierung im Alltag?
Die Digitalisierung unterstützt uns auf verschiedene Art und Weise. Wir sind ein international verknüpftes Omnichannel-Unternehmen. Unsere Ski sind nicht nur an unseren eigenen Standorten und in unserem Onlineshop erhältlich, sondern an über 800 Standorten weltweit. Um Verfügbarkeit, beste Qualität, schnelle Lieferungen und eine herausragende Beratung sowohl unseren Kunden als auch unseren Partnern bieten zu können, sind wir auf verschiedene Digitalisierungsprozesse und -tools angewiesen. Wir nutzen zum Beispiel Salesforce als CRM und betreiben eine Website mit über 1,5 Millionen Besuchen und eigenem Webshop.
Was ist Ihr aktuelles Digitalisierungsprojekt?
Aktuell beschäftigen wir uns mit der Einführung eines modernen Cloud-ERP-Systems. Damit wollen wir diverse Geschäftsprozesse vereinfachen und automatisieren und eine grössere Transparenz schaffen. Denn die weltweit hohe Nachfrage nach unseren Produkten und entsprechend auch die immer grösser werdenden Produktionsmengen veranlassen uns dazu, diverse interne Prozesse noch weiter zu optimieren und an die hohe Nachfrage anzupassen. Zusätzlich wollen wir das Management der Supply Chain mit der neuen Software verbessern.
Wie haben Sie die Mitarbeitenden auf diese Digitalisierungsreise mitgenommen?
Die Einführung eines neuen ERP-Systems ist eine sehr komplexe Sache, bei der diverse Abteilungen und Bereiche hinzugezogen werden müssen und die keinesfalls im Alleingang umgesetzt werden kann. Wir haben deshalb schon früh beim Entscheidungsprozess über ein neues ERP-System diverse Mitarbeitende miteinbezogen. Und auch jetzt im aktuellen Entwicklungsprozess sind viele Abteilungen involviert. Zentral dabei ist, dass wir ein professionelles Projektmanagement mit genügend Ressourcen installiert haben. Es wird aber noch etwas dauern, bis wir das neue ERP-System im Einsatz haben.
Was bedeutet für Sie Innovation?
Für mich ist Innovation ein wichtiger Treiber in Wirtschaft und Gesellschaft. Denn einerseits bieten sich durch Innovationen neue Chancen sowohl für Kunden als auch für das Unternehmen. Und andererseits tragen Innovationen auch dazu bei, Probleme oder Herausforderungen zu lösen und Kundenbedürfnisse zu erfüllen.
Innovationen können gross oder klein sein. Schlussendlich ist es wichtig, dass man durch Innovation ein Kundenbedürfnis befriedigt und sie zum langfristigen unternehmerischen Erfolg beitragen kann. Oftmals sind es kleine Schritte und Verbesserungen, die über längere Zeit zu grossen positiven Veränderungen führen.
Welches sind die aktuellen Herausforderungen für Stöckli?
Eine wichtige Herausforderung für uns ist sicherlich der Fachkräftemangel und das Thema New Work – jetzt und auch in Zukunft. Denn gute Mitarbeitende sind für ein KMU von absolut zentraler Bedeutung. Es gilt, diverse Massnahmen zu ergreifen, damit gute Fachkräfte einerseits den Weg zu uns finden und andererseits auch bei uns bleiben. Dies ist für uns als KMU anspruchsvoll und komplex, denn mit Manufaktur, Retail und Büro (Marketing, Verkauf, Einkauf, Administration usw.) haben wir drei Bereiche mit sehr unterschiedlichen Ansprüchen und Ausgangslagen. Zusätzlich bleibt die Situation in der Rohstoffbeschaffung sehr anspruchsvoll. Hier wollen wir die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten reduzieren.
Über Stöckli Swiss Sports
Die Stöckli Swiss Sports AG mit Sitz in Malters (LU) ist die erfolgreichste Skiherstellerin der Schweiz. Das Unternehmen betreibt in der Schweiz zehn Sportfachgeschäfte sowie zwei Testcenter und beliefert auch den Sportfachhandel. Über 60 Prozent der jährlichen Skiproduktion werden in über 40 Länder exportiert. Das seit 1935 bestehende Traditionsunternehmen ist in Familienbesitz und wird von CEO Marc Gläser geführt. Am Prix SVC Zentralschweiz 2023 gewann Stöckli den dritten Platz, der von Swisscom gesponsort wird.
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