Der Gang in die Cloud ist nicht unbedingt ein Selbstläufer. Bei komplexeren Projekten empfiehlt sich deshalb die Zusammenarbeit mit einem IT-Partner. Comfox-Geschäftsführer Martin Fuchs erläutert im Interview, welche Auswirkungen Cloud Computing auf KMU und IT-Partner hat.
Wo früher ein Server im Büro eines KMU stand, herrscht heute gähnende Leere. Die Informatik hat sich sichtbar gewandelt. Der ehemals lokale Server ist in die Cloud umgezogen. So wie bei der Imholz Autohaus AG in Cham mit 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dort laufen nicht nur die Server in der Cloud, sondern auch die Arbeitsplatzumgebungen. Der Schritt in die Cloud hat Inhaber Thomas Imholz und seinem Team das Wachstum erleichtert. Denn Cloud-Infrastrukturen zeichnen sich unter anderem genau dadurch aus, dass sich der Ressourcenbedarf flexibel an die Bedürfnisse anpassen lässt.
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In diesem Fall heisst das, dass keine zusätzliche Hardware angeschafft werden, sondern einfach mehr Leistung bei der Swisscom als Cloud-Betreiberin bestellt werden musste. Den positiven Nebeneffekt des Umzugs in die Cloud fasst Thomas Imholz so zusammen: «In letzter Zeit habe ich die IT oftmals vergessen, weil sie einfach lief.»
Die Cloud als Partnerprojekt
Wie komplex ein Wechsel zu einem Cloud-Angebot ist, hängt von den Bedürfnissen ab. Angebote «ab der Stange», wie E-Mail oder eine webbasierte Anwendung, lassen sich meist auch ohne tiefgreifende IT-Kenntnisse einrichten. Die Migration einer bestehenden, spezifischen Umgebung stellt jedoch höhere Anforderungen, so dass sich der Einbezug eines IT-Partners lohnt, wie das auch Thomas Imholz gemacht hat. Für die Umsetzung des Cloud-Projekts war der IT-Partner Comfox zuständig.
Welche Rolle ein IT-Partner bei Cloud-Angeboten spielt und wie KMU davon profitieren, erläutert Comfox-Geschäftsführer Martin Fuchs im Interview.
Herr Fuchs, welche Rolle hat ein IT-Partner bei einem bestehenden Cloud-Produkt?
Um beim Beispiel des Autohauses Imholz zu bleiben: Das Cloud-Angebot, in diesem Fall Swisscom Dynamic Computing Services, ist für uns quasi das Rohprodukt. Dieses passen wir auf die Kundenbedürfnisse an und ergänzen es mit eigenen Dienstleistungen. Das ist die Veränderung im Vergleich zu früher. Damals haben wir Hardware verkauft, heute bieten wir Dienstleistungen rund um ein bestehendes Produkt. Gleich geblieben ist, dass die Qualität und der Service des Produktes stimmt – egal, ob es sich um Hardware oder um ein Cloud-Angebot handelt.
Was verändert sich mit der Cloud bei einem KMU als «Anwender», also bei Ihren Kunden?
Wir können heute einem KMU einen Leistungsumfang anbieten, der früher nicht möglich respektive nicht bezahlbar gewesen wäre. Ein grosser Mehrwert liegt auch darin, dass sich mit der Cloud schnell eine Testumgebung aufsetzen lässt, um eine Anwendung zu testen und zu evaluieren. Früher wäre dazu der Kauf eines zusätzlichen Servers nötig gewesen, was zu viel höheren Kosten geführt hätte.
Beschleunigt die Cloud die Digitalisierung bei KMU?
Nach meiner Erfahrung nicht direkt. Die KMU erhalten erstmal einfach bessere Instrumente für die gleichen Aufgaben. Natürlich liegt in der Cloud das Potenzial, dass eine Firma technisch «Schub» geben kann. Am Ende entscheidet aber der Kunde.
Der unmittelbare grosse Vorteil der Cloud liegt in der massiv höheren Sicherheit und Verfügbarkeit. Ein gleich guter Schutz vor Ausfällen bei einer lokalen Infrastruktur würde ein Mehrfaches kosten.
Was hat sich für Comfox mit dem Cloud-Zeitalter verändert?
Wir profitieren natürlich davon, dass wir mit Dienstleistungen eine langfristige Kundenbeziehung aufbauen können. Das Projektgeschäft, also der Verkauf von Hard- und Software, war dagegen oft eine einmalige Sache. Das gibt uns eine gewisse finanzielle Planungssicherheit.
Und natürlich müssen wir mit der technologischen Entwicklung Schritt halten. Die grossen internationalen Anbieter machen schnell vorwärts. Auch hiesige Cloud-Anbieter müssen da am Ball bleiben.