In der letzten Phase der Datenmigration in die Cloud zahlt sich der Aufwand für die Abstimmung und die methodische Vorbereitung der verschiedenen Etappen einer AWS Cloud Migration aus: In Phase 1 sind unter anderem im Business Case, auf den sich das Unternehmen geeinigt hat, die Grundlagen definiert worden. In Phase 2 hat das Cloud Center of Excellence das nötige Selbstvertrauen aufgebaut, um die verschiedenen Aufgaben und deren gegenseitige Abhängigkeiten zu verstehen. Jetzt – wenn es ans Umsetzen geht – kann das Unternehmen effizient migrieren und modernisieren dank der vorangegangenen Anstrengungen.
Wenn man zu migrierende Systeme vergleicht, zeigt sich erfahrungsgemäss, dass ein beträchtlicher Teil der Systeme ähnliche Muster aufweist – in der Regel sind dies zwischen 20 und 50 Prozent. Aufgrund dieser Ähnlichkeiten findet man Wege, passende Applikationen in einer Gruppe zu clustern und sie mit einem «Fabrikansatz» in einer gemeinsamen Welle zu migrieren. Sobald die Server nicht mehr einzeln betrachtet werden, kann das Migrationsteam beginnen, in Prozessen zu denken, die in wiederholbare Teilprozesse gegliedert sind. Die Teams werden diese Teilprozesse optimieren statt jede Charge von Servern als einen neuen Task zu behandeln, der erledigt werden muss. Ein interessanter Wandel in der Denkweise, der sich auf die Migrationseffizienz auswirkt.
«Es ist beeindruckend, zu sehen, wie sich ein Team verändert. Seine Mitglieder werden weniger wie Handwerker denken, sondern eher wie Wirtschaftsingenieure, die eine Produktionslinie optimieren.»
Tristan Woerth, Cloud Architect bei Swisscom
Bei der Cloud-Migration die Werkzeuge arbeiten lassen
Migrationswerkzeuge unterstützen typische Optimierungen im Prozess. Sie erledigen die repetitiven Lifts grosser Volumen, halten den Mitarbeitenden den Rücken frei und verschaffen ihnen wertvolle Zeit. Diese Zeit investieren die Teams beispielsweise zur Entwicklung von Automatisierungsstrategien. Oder für die Umgruppierung von Bibliotheksmustern, die in vielen Anwendungen vorkommen. Denn sobald sich eine Bibliothek bei der Umstrukturierung einer Anwendung als Prozessbeschleuniger erweist, kann sie mit demselben Effekt für weitere ähnliche Anwendungen eingesetzt werden. Parallel dazu ist oft zu beobachten, wie Code-Muster von Infrastrukturen entstehen. Die Migrationsteams können sie als Vorlagen nutzen, sie müssen nicht eigene Methoden erfinden.
Die drei Phasen des AWS Migration Acceleration Program
Der strukturierte Migrationsprozess mit dem AWS Migration Acceleration Program beinhaltet drei Phasen. Diese fokussieren darauf, die AWS-Migration erfolgreich abzuschliessen.
Übersicht und Einführung
Phase 1: Assessment
Phase 2: Mobilisieren der Ressourcen
Phase 3: Migrieren und modernisieren. Davon handelt der vorliegende Artikel.
Sobald die Werkzeuge funktionieren und sich bewähren, zeigt sich der Nutzen des methodischen Vorgehens: In der Regel ist dies der Zeitpunkt, an dem man eine positive Veränderung bei einigen Leistungskennzahlen feststellt, die in der Bewertungsphase ermittelt worden sind. Meist bewältigen die Mitarbeitenden mehr Container und Anwendungen als in der Zeit vor der Cloud-Migration, ohne stärker belastet zu sein. Auch die Häufigkeit der Releases hat sich in der Regel schon deutlich verbessert.
Mit Support vom Partner schneller ans Ziel kommen
Kein Unternehmen will sich in komplexen Migrationsprozessen verlieren. Ein Partner, der ein Unternehmen umsichtig durch den Prozess führt, kann Hindernisse aus dem Weg räumen und hat stets das Ziel vor Augen. Es gibt jedoch noch mehr Bereiche, in denen der richtige Partner es ermöglicht, Ziele schneller zu erreichen. Aufgaben, die nur für einen kurzen Zeitraum Spezialist*innen erfordern, sind dafür prädestiniert. Typische Beispiele sind Datenbankmigrationen oder komplexe Netzwerke. Für diese Aufgaben könnten zwar eigene Mitarbeitende geschult werden. Werden jedoch keine weiteren grossen Migrationen geplant, hat sich dieser Know-how-Aufbau nicht gelohnt.
Sinnvolles Jobsharing in der Migrationsfabrik
Welche Aufgaben sinnvollerweise an externe Partner delegiert werden, entscheidet jedes Unternehmen individuell. Statt Aufgaben intern auszuführen, ist es oft zielführender, die internen Teams damit zu beauftragen, Pakete und Deliverables zu planen und zu koordinieren. Und sogar hier kann sich das Unternehmen die Frage stellen, ob es sinnvoll ist, eigene Expertise für das Bedienen von Migrationswerkzeugen aufzubauen. Wird darauf verzichtet, könnte das eigene IT-Team seine Ressourcen in das Identifizieren und Umgehen von Abhängigkeiten investieren. Die dabei gewonnenen Erfahrungen wirken über die Migration hinaus: Künftig erkennt und vermeidet das IT-Team enge Abhängigkeiten konsequent.
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