Vom Anruf bis zur Zahlungsabwicklung: Das Internet durchdringt fast alle Bereiche des Geschäftsalltags. Aber was bringt diese Digitalisierung nun einem Unternehmen – und den Kunden?
Im Maison Diwa Cosmétique Naturelle klingelt das Telefon. Ursula Diwa, Geschäftsführerin des Berner Kosmetikinstituts, greift zum Hörer und begrüsst die Kundin. Mit Blick auf ihren Online-Kalender vereinbaren sie einen passenden Termin. Kurz darauf betritt eine andere Kundin den Beauty-Salon. Sie hat via Website die Massage «Zeit für mich & eifach e Pouse» gebucht. Eine Mitarbeiterin empfängt die Frau und bedient sie. Sanfte Musik aus drahtlosen Lautsprechern sorgt in der Wohlfühloase für ein entspanntes Ambiente.
Die Kasse klingelt übers Netz
Bei jedem dieser Abläufe dabei: die Internet-Verbindung. Sie sorgt für die Musik – nicht nur im übertragenen Sinne, sondern im Maison Diwa auch wortwörtlich. Zentral ist die Bedeutung auch für die Zahlungsabwicklung. Denn wenn die Kundin nach ihrer Behandlung bequem per Karte (oder Smartphone-App) bezahlt, läuft die Transaktion ganz selbstverständlich übers Netz.
Davon profitiert auch Ursula Diwa: «Ich hatte früher ständig Internetausfälle und musste meinen Kunden Einzahlungsscheine geben», sagt sie. «Ich musste den Zahlungen immer nachgehen und überprüfen, ob wirklich alle bezahlt haben. Das war wirklich mühsam.»
Die Kunden kommen über Google
Doch spulen wir zwei Tage zurück und besuchen die Kundin, die gerade eine Behandlung geniesst. Sehr wahrscheinlich hat die Frau damals den Beauty-Salon Maison Diwa über eine Web-Suche gefunden. Denn eine Studie von Google zeigt, dass vier von fünf Konsumenten Suchmaschinen nutzen, um Informationen zu lokalen Geschäften und Produkten zu erhalten. Und fast jeder Zweite sucht online nach der Adresse, den Öffnungszeiten oder den Produktverfügbarkeiten eines Geschäfts sowie nach entsprechenden Wegbeschreibungen.
Wer also nicht im Web präsent und leicht auffindbar ist, verliert Kunden. Mit dem eigenen Internetauftritt können KMU schliesslich unkompliziert über ihr Angebot informieren. Und man darf nicht vergessen: Auch den Preisvergleich stellen Kunden heute übers Internet an. Eine Website zu erstellen ist auch keine Hexerei mehr: Mit entsprechenden Homepagetools gelingt das mühelos auch in Eigenregie. Die laufende Pflege erfolgt – genau, über den Internet-Zugang im Geschäft. Eine zuverlässige und schnelle Verbindung sorgt dafür, dass die Aktualisierung effizient erfolgt.
Das Festnetz wird mobil
In der Schweiz ist die Umstellung auf IP-Telefonie im vollen Gange. Bereits drei Viertel aller Swisscom-Kunden telefonieren nicht mehr analog, sondern digital übers Internet. Für Unternehmen eröffnet dies ganz neue Möglichkeiten. So kann man zum Beispiel eingehende Festnetz-Geschäftsanrufe problemlos auf dem Handy entgegennehmen. Dadurch sind Mitarbeiter immer über die Geschäftsnummer erreichbar – selbst wenn sie unterwegs sind.
Bei der IP- Telefonie ist eine funktionierende Internetverbindung zwingende Voraussetzung, damit man im Geschäftsalltag immer erreichbar bleibt. Im Falle eines Internetausfalles gibt es innovative Lösungen wie beispielsweise die Ausfallsicherung «Internet Backup» von Swisscom. «Bei einem Netzausfall schaltet der Router automatisch via Backup-Stick aufs Mobilfunknetz um. So kann man auch weiterhin mit der gewohnten Qualität telefonieren und das Internet nutzen», erklärt Laura Unyi, Experience Marketing Manager von Swisscom.
Der Kellner mit Tablet und Tablett
Nach der Behandlung gönnt sich die Kundin vielleicht einen Zvieri in einem Café in der Berner Altstadt. Dort kann es nachmittags um vier durchaus hektisch zu- und hergehen. Zum Glück gibt es verschiedene Apps, die die Arbeitsprozesse in Cafés, Bars und Restaurants optimieren und den Alltag von Serviceangestellten leichter machen. So greifen Kellner nicht immer zu Stift und Notizblock, wenn sie Bestellungen aufnehmen, sondern geben die Speise- und Getränkewünsche direkt im Tablet oder Smartphone ein. Übers WLAN gelangt die Bestellung direkt in die Küche oder an die Bar. Das spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch mögliche Fehlerquellen und somit Falschbestellungen.
Die Geschäftsführer profitieren ebenfalls von den Bestell-Apps: Sie können am Ende des Tages sehen, welche Gerichte und Getränke besonders oft bestellt wurden und welche nicht sehr beliebt waren – und somit ihre Speisekarte anpassen oder Lebensmittelbestellungen besser planen. Und vor allem gestaltet sich die Abrechnung am Abend viel einfacher, wenn alle Belege bereits digital erfasst sind. Obige Kundin hat jedenfalls ihren Zvieri auch dank der schnellen Bedienung genossen. Weil es mittlerweile regnet, gönnt sie sich ein Taxi für die Heimfahrt.
Die Flotte stets im Blick
Dank des Tracking-Systems kann die Taxizentrale dasjenige freie Fahrzeug zum Café schicken, das sich am nächsten befindet. Dank des GPS-Trackers im Auto kann die Zentrale im Flottenmanagement-System online nachverfolgen, wo sich die einzelnen Taxis gerade befinden. So lassen sich Leerfahrten minimieren.
Solche Systeme nützen auch Transport-, Bau- und Logistikunternehmen, indem die Wege und damit die Fahrzeiten optimiert werden können. Darüber hinaus lassen sich die gesammelten Daten auch nutzen, um Routen zu überprüfen, zu besprechen und zu optimieren.
Das Internet ist also nicht nur salonfähig geworden, sondern bietet einen unverzichtbaren Nutzen. Doch manchmal besteht das Serviceangebot auch darin, aufs Internet ganz zu verzichten. So ist das Maison Diwa Berns erstes Kosmetikinstitut mit Walk-In-Service: Kunden können spontan vorbeikommen und sich ohne Voranmeldung behandeln lassen, wenn Zeit und Ressourcen es erlauben. Und im Beauty-Salon darf das Smartphone auch mal stumm in der Tasche bleiben. «Es ist uns wichtig, dass unsere Kunden sich während der Behandlung aus dem Alltag ausklinken können», betont Ursula Diwa.
Fotos: Philipp Zinniker