Ohne Vertrauen entsteht aus der Datenanalyse kein Mehrwert
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Datenanalyse: Mehrwert braucht Vertrauen der Mitarbeitenden

Eine zentrale Analytics-Plattform ermöglicht es Unternehmen, mehr und bessere datengetriebene Entscheidungen zu treffen – und somit einen geschäftsrelevanten Mehrwert zu erzeugen. Genauso wichtig wie die Einführung neuer Technologien sind Sensibilisierung, Kommunikation und Schulung für Mitarbeitende. Denn nur wenn die neuen Prozesse akzeptiert werden, entsteht Vertrauen in Daten und Anwendungen.

Mit dem Zusammenführen und Bereitstellen qualitativ hochwertiger Daten und entsprechender Tools sind die Voraussetzungen gegeben, im Unternehmen einen Mehrwert aus Daten zu erzielen. Die Einführung etwa von Automatisierungen, von Low-Code-Anwendungen oder einer zentralen Analytics-Plattform in der Cloud bedingt aber auch, dass im Unternehmen zum Teil völlig neue Prozesse etabliert werden – was markante Veränderungen in der Arbeitsweise zur Folge haben kann.

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Transparenz schafft Vertrauen

Die Umsetzung der neuen Prozesse im Unternehmen setzt voraus, dass die Mitarbeitenden diese akzeptieren. «Solche Transformationen scheitern nicht selten daran, dass zwar die technische Einführung schnell vorangetrieben wird, gleichzeitig aber zu wenig auf die Bedürfnisse der Benutzenden eingegangen wird», sagt Ioannis Theocharis, Data & AI Consultant bei Swisscom. Wichtig sei es deshalb, neue Prozesse klar und verständlich zu definieren und die Abteilungen, aber auch einzelne Benutzende damit vertraut zu machen. «Dazu gehört auch, von Anfang an transparent und kontinuierlich in jeder Phase zu kommunizieren und die Mitarbeitenden entsprechend zu schulen», so Theocharis weiter.

Von allein entsteht das Vertrauen in Daten und neue Technologien nicht. «Man muss sich bewusst sein, dass der Gang in die Cloud beziehungsweise auf eine zentrale Datenplattform nicht automatisch alle Probleme löst», sagt Dave Schadock, Teamleader Data & AI Consulting bei Swisscom. Neben der Schulung ist es deshalb ebenso wichtig, den Mehrwert einer intensiveren Datennutzung zu kommunizieren. Nur wenn der Nutzen der Veränderungen bekannt ist, werden die neuen Prozesse auch akzeptiert.

Es muss also klar sein, wie die Prozesse entstehen, woher die Daten stammen, wie sie analysiert werden und worin ihr Mehrwert liegt. Dave Schadock macht dazu ein einfaches Beispiel: «Zeigt man beispielsweise auf, wie ein Rapport, der zuvor mit Excel in mehreren Stunden bearbeitet werden musste, neu innert kürzester Zeit automatisiert erstellt wird, kann das viele zum Umdenken anregen.»

Die Menschen stehen im Mittelpunkt

Neue, komplett in der Cloud aufgebaute Systeme oder auch KI-Anwendungen werden oftmals als abstrakt und schwer fassbar wahrgenommen. Umso wichtiger sei es, sie im Unternehmen etablieren zu können, sagt Dave Schadock. «Es kann sein, dass mit einer neuen Analytics-Plattform die Kennzahlen andere Ergebnisse liefern als mit den alten Systemen – auch solche, die so gar nicht dem eigenen Bauchgefühl entsprechen. Dies, weil nun mehr Informationen zur Verfügung stehen oder die Kennzahlen in der Vergangenheit falsch berechnet worden sind.» In Unternehmen, in denen Mitarbeitende Business-Entscheidungen seit Jahren oder Jahrzehnten aufgrund isolierter Auswertungen oder aus einem Bauchgefühl heraus getroffen haben, kann es deshalb sein, dass der Mehrwert einer zentralen, umfassenden Datenplattform nicht auf Anhieb erkannt wird und eine skeptische Grundhaltung herrscht. Damit nachvollziehbar ist, wie solche Unterschiede entstehen, was verändert wurde, welche zusätzlichen Daten herangezogen werden und wie die Auswertungen in die neuen Prozesse integriert werden, braucht es entsprechende Schulungen.

«Die technische Umsetzung ist oft gar nicht so komplex. Schwieriger ist es, die neuen Prozesse im Unternehmen und bei den Mitarbeitenden einzuführen.»

Dave Schadock, Teamleader Data & AI Consulting bei Swisscom

Bei vielen technologischen Transformationen sei es der Mensch, der im Mittelpunkt stehe, sagt Schadock: «Die technische Umsetzung ist oft gar nicht so komplex. Schwieriger ist es, die neuen Prozesse im Unternehmen und bei den Mitarbeitenden einzuführen.» Dies geschieht nicht einfach in einem kurzerhand durchgeführten Workshop. Vielmehr braucht es ein konkretes Schulungskonzept, um alle Mitarbeitenden an dem Punkt abzuholen, an dem sie sich gerade befinden – je nach Kenntnisstand, digitaler Reife, Alter usw. Schulung und Kommunikation werde von vielen Kunden massiv unterschätzt, ist Dave Schadock überzeugt.

Frühere Projekte bestätigen den Erfolg angemessener Kommunikation und Schulung: «Bei der Einführung einer kompletten Cloud-Systemlandschaft für die Geobrugg AG wurde der Ausbildung des Personals genügend Rechnung getragen, sodass der Wechsel etwa von einer Analyse unzähliger, lokaler Excel-Dateien hin zu einem zentralen Reporting mittels Low-Code-App sehr gut klappte – inklusive der verbesserten Investitions- und Entscheidungsgrundlage für das ganze Unternehmen», erklärt Schadock.

Fehlerkultur und Hierarchien

Ein weiteres Risiko, dass nicht das ganze Potenzial aus den Datenanalysen genutzt werden könne, stecke in der Unternehmensmentalität, sagt Ioannis Theocharis: «Wir hatten ein Kundenprojekt, bei dem Mitarbeitende zwar bemerkten, dass die neuen Tools hätten besser genutzt werden können, sich aber nicht trauten, dies gegenüber ihren Vorgesetzten durchzubringen.» So sei es vorgekommen, dass Fehler in den Kennzahlen überhaupt nicht thematisiert worden seien und das vorhandene Potenzial nicht ausgenutzt wurde. Offene Kommunikation und eine gesunde Fehlerkultur seien deshalb enorm wichtig. Damit alle Mitarbeitenden gleichwertig mit den Daten umgehen können, muss das Bewusstsein der Datenintegrität in allen Fachbereichen präsent sein – und nicht nur bei den IT-Abteilungen oder bei den Data- und KI-Spezialisten.

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